Am Sonntag, den 18. Juni 2006 trafen sich ca. 700 Kinder aus den zehn Bezirken des Apostelbereiches Karlsruhe zum diesjährigen Kindertag, der in den Fritz-Mannherz-Hallen in Reilingen (Baden) stattfand.
Der Tag war gestaltet durch einen Kindergottesdienst, den Apostel Hans-Peter Schneider aus Heilbronn um 11.00 Uhr begann. In seiner Begleitung waren die Bischöfe Herbert Bansbach (Karlsruhe) und Jürgen Kieselmann (Pforzheim), sowie alle Bezirksämter und Vorsteher des Apostelbereiches.
Nach dem gemeinsam gesungenen Eingangslied („Das Gotteshaus ist unsre Lust ...“) begrüßte der Apostel alle Anwesenden mit einem fröhlichen „Guten Morgen“, welches aus insgesamt fast 1200 Kehlen freudig erwidert wurde; auch von den 80 kleinen Gästen, die von den Kindern mitgebracht wurden. Nach dem Eingangsgebet rief der Apostel einen Freiwilligen aus dem Kreis der Kinder, um das Textwort, aus Sirach 11, 3 vor zu lesen: „Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat, und bringt doch die allersüßeste Frucht“.
Zu Beginn seines Dienens wünschte der Apostel, dass dieser Tag dazu diene, die Gemeinschaft zu pflegen, zusammen eine starke Mannschaft zu bilden, Freude zu erleben und dass sich Freundschaften entwickeln. Dann ging der Apostel auf das Lied des Kinderchores ein („Weil ich Jesu Schäflein bin ...“) und fragte die Anwesenden, ob der Herr Jesus sichtbar sei. Ein eindeutiges NEIN war die Antwort. Auf die weitere Frage des Apostels, wie sich der Herr Jesus heute offenbart, gab es viele Antworten aus den Reihen der Kinder, die durch ihre begeisternden Wortmeldungen den Gottesdienst mitgestalteten, z.B.: „durch das Gebet, in Wundern, im Gottesdienst, in seiner Sendung, im Stammapostel und allen Segensträgern sowie den Lehrkräften in den Unterrichten.
In Bezug auf das Textwort zeigte der Apostel den Kindern auf, wie wichtig es ist, immer Vorrat zu haben. Dies zeigt er zum einen am Beispiel der Bienen und zum anderen an Kieselsteinen. Die beiden Beispiele stellte er unter das Motto: Kieselsteine = VORdenken; Bienen = NACHdenken. Zu den Kieselsteinen erzählte der Apostel, dass einmal ein Professor ein Gefäß nahm und Kieselsteine hineinlegte. Danach fragte er seine Studenten, ob in dem Gefäß noch Platz sei. Als diese verneinten nahm der Mann Kies und träufelte ihn in das Gefäß. Beim nächsten Mal schüttete der Professor Sand in das Gefäß. Zuletzt übergoss er die Kieselsteine, den Kies und den Sand mit Wasser. Der Apostel erklärte den Gottesdienstteilnehmern dieses Beispiel und ermahnte alle „DENKT VOR!“ Das Leben ist wie ein Gefäß. Es geht nicht alles hinein. Wichtig ist immer, dass zuerst die großen Dinge im Leben kommen; dann haben die kleinen Dinge immer noch Platz. Wir denken vor heißt, wir denken an die Wiederkunft Jesu, an die ewige Heimat, an die in der Bibel beschriebene neue Schöpfung. Die großen Dinge in unserem Leben, die immer zuerst kommen, sind der liebe Gott, die Eltern, die Familie. Erst dann kommen die anderen Dinge wie Freizeit, Hobby und andere Beschäftigungen.
Apostel Schneider fuhr in seiner Rede fort und bat die Kinder, nach dem „vordenken“ einmal „nachdenken“. Er nahm die im Textwort beschriebene Biene zum Anlass, einmal über dieses Tierchen nachzudenken. Die Kinder zählten voller Begeisterung die Eigenschaften der Biene auf: die Bienen leben in einer Kolonie, sie bilden ein Volk. Bienen sind klein im Vergleich zu anderen Geschöpfen der Tierwelt. Die Biene hat einen Bienenstock, eine Heimat, wo es sie immer wieder hinzieht. Außerdem können sich Bienen mit ihren Flügeln erheben und fliegen. Sie hat hoch entwickelte Sinne und sie sammelt aus den Blütenkelchen. Dies Aussagen bezog der Apostel nun auf das Glaubensleben und erklärte den Kindern wie folgt: „Liebe Kinder, DENKT NACH!“ Auch wir als die Neuapostolischen Christen und Kinder Gottes gehören durch die Wiedergeburt aus Wasser und Heiligem Geist zu einem Volk; nämlich zum Volk des Herrn, zum Volk des Werkes Gottes. Wir sind Gottes Kinder. Es zieht uns immer wieder in die Gemeinde, in die Sonntagsschule und die Unterrichte. Durch unser Gebet und die innige Verbindung zum lieben Gott sind wir geistig in der Lage uns zu erheben. Beten und der Glaube an die Wiederkunft Jesu geben uns Schubkraft und bringen uns in die Höhe. Auch die Gotteskinder haben durch den Heiligen Geist hoch entwickelte Sinne und eine hoch entwickelte Seele. Die beschriebenen Blütenkelche stehen beispielhaft für die Gottesdienste und die Segnungen im Haus Gottes, die Fürsorge der Gottesknechte, die Gnade in der Vergebung der Sünden. Dies wollen wir sammeln. Nachdem auch Bischof Kieselmann den Kindern gedient hatte, feierte der Apostel mit den Anwesenden das Heilige Abendmahl und beschloss danach den Gottesdienst mit Gebet.
Nach dem Gottesdienst konnten sich die Kinder bei Heißen Würstchen oder Putenschnitzel, verschiedenen Getränken, Kuchen und Eis für das weitere Programm stärken. Am Nachmittag fand auf dem weiträumigen Gelände um die Mehrzweckhalle eine Kinderolympiade statt.
Der bei der Olympiade erspielte Gewinn wird dem Kinderhospiz Sterntaler e.V. gespendet. Dieser Förderverein besteht seit 4 Jahren. Im Mai 2002 fanden sich 25 engagierte Menschen, unter ihnen auch Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten zusammen, um den Förderverein Kinderhospiz Sterntaler e.V. zu gründen, der mittlerweile auf 280 Mitglieder angewachsen ist. Sie haben sich vorgenommen, einen Traum zu verwirklichen: eine kleine Oase für unheilbar kranke Kinder, das Kinderhospiz Sterntaler aufzubauen.
Vor Beginn der Wettkämpfe bekam jedes Kind einen Ausweis mit Lichtbild, auf dessen Rückseite die Anzahl der erspielten Sterne pro Disziplin eingetragen wurde, um diese später auszuwerten und die Sieger zu ermitteln. Die Kinder starteten in drei Altersgruppen und sammelten in zehn Disziplinen je nach Leistung ihre Sterne (Punkte). Ebenso beteiligten sich die ca. 60 Seelsorger aus allen Bezirken mit einem Marathonlauf, der ebenfalls mit Sternenpunkten bewertet wurde. Die insgesamt erspielte Summe von über 650.000 Sternen wurde mit einem mathematischen Faktor in Euro umgerechnet, um aus dem Erlös von fast 10.000 € dem Kinderhospiz Sterntaler e.V. drei dringend benötigte REHA-Buggies zu finanzieren und demnächst als Spende zu übergeben. Es war fast wie im Märchen der Gebrüder Grimm wo es heißt: "... und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler...". Die Vorsitzende des Kinderhospiz Sterntaler e.V. , Ursula Demmer, bedankte sich für die Spende der drei REHA-Buggies und gab ihrer Bewunderung Ausdruck über den Eifer der Kinder, anderen Kindern zu helfen.
Der ebenfalls anwesende Bischof, Herbert Bansbach, Karlsruhe, beendete den Kindertag gegen 17 Uhr mit einem gemeinsamen Gebet.