Am Abend des 25. November 2020 feierten Gläubige Gottesdienst mit Apostel Martin Rheinberger in der neuapostolischen Kirchengemeinde Mannheim-Gartenstadt.
Bibelwort: Johannes 20,13: „Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du. Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“
Musikalisch kam zum Vortrag: "Gib mir Augen, um Jesus zu schauen.“ Der Apostel sagte dazu: "Ein Volltreffer. Sie haben das Lied ausgesucht, ohne das Bibelwort zu kennen." Das ist das Thema des Gottesdienstes: Was sehen wir, wenn wir den Blick auf den Amtsträger haben, der uns dient, der uns das Abendmahl gibt? Was sehen wir in Bruder und Schwester, die vielleicht ganz anders leben als wir, eine andere Meinung haben als wir? Was sehen wir in unseren Kollegen, den Nachbarn? Sehe ich den, der ein Freund Jesu ist? Denn Jesus ist der Freund aller Menschen.
Maria hatte den Blick auf Jesus, den Gärtner. Warum hat sie das nicht gesehen? Auch wir sehen Jesus manchmal nicht. In unseren Verhältnissen können wir Jesus manchmal nicht sehen.
Maria von Magdala wurde von Jesus geheilt und war dann eine der treuesten Jüngerinnen Jesu, hat ihn auch finanziell unterstützt. Und als Jesus gestorben war, weinte sie. Der Gärtner fragte: Was weinst du? Jesus äußert darin ein Wort der Fürsorge. „Ich kenne dich, ich sorge mich um dich, ich weiß auch, wie es dir in der Tiefe deines Herzens geht.“
In unseren Gemeinden haben wir manche Maria Magdalena, Schwestern und Brüder. Sie dienen dem Herrn treu, bringen ihre Gaben in die Gemeinde ein, auch unter schwierigen Verhältnissen, sie machen das trotzdem. Dennoch kann es passieren, dass es dazu kommt, dass man den Herrn nicht mehr sieht. Der liebe Gott sagt heute: Ich bin mit dir und bleibe bei dir. Wenn wir Gott suchen und nicht finden, sagt er uns: Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.
Es gibt auch Berichte in der Bibel, wo Jesus weinte: z.B. als Lazarus gestorben ist, weinte Jesus, weil er die Trauer der beiden Schwestern, Marta und Maria sah.
Auch wenn wir noch nach Jahren um einen lieben Menschen trauern, wenn andere womöglich ihr Unverständnis äußern, sagt der liebe Gott uns: Ich verstehe dich. Und Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Das ist ein Trost in unseren Verhältnissen. Wir haben eine gemeinsame Zukunft.
Jesus weinte auch, als er die Menschen versammeln wollte, und sie nicht kamen. Der Sohn Gottes hat nichts falsch gemacht, und trotzdem kamen sie nicht, weil sie kein Interesse hatten oder weil sie ihn falsch verstanden haben.
Gott geht als Hirte auch denen nach, die verloren sind. Man könnte sagen, niemand ist verloren, weil Gott niemanden aufgibt, weil er jedem nachgeht, er ist bei ihnen und mit ihnen.
Es gibt auch Tränen, die dem lieben Gott nicht gefallen. Als Beispiel nannte der Apostel das Volk Israel: Nach ihrer Errettung aus Ägypten gab es Situationen in der Wüste, da hieß es schnell: Früher war alles besser, zumindest was das Essen angeht. Sie haben das Gute, was Gott für sie getan hat, nicht gesehen.
Zum Beispiel im Hinblick auf den eingeschränkten Gottesdienst während der Pandemie könnte man schnell sagen: Früher war es doch viel besser. Aber hat sich der liebe Gott denn geändert? Hat sich seine Verheißung verändert? Sie steht, es gibt nur einen Unterschied, wir sind näher dran an der Wiederkunft Jesu. Hat das Opfer Jesu Christi irgendeinen Wert verloren? Nein, es hat heute die gleiche Gültigkeit, genauso wie vor 50 oder 100 Jahren. Und auch der Heilige Geist führt seine Kirche heute genauso wie früher.
Die guten alten Zeiten hat es selten gegeben, lasst uns den Blick nach vorne haben, auf den Herrn, der kommt und auf uns wartet.
Neben der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Apostel das Sakrament der Heiligen Versiegelung und ordinierte einen Diakon zum Priester.
Musikalisch wurde der Gottesdienst wunderschön von einem Streichduett mit Klavierbegleitung umrahmt.
Fotograf: V. Hamann