„Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen“ (Johannes 16,22). Unter diesem Bibelwort stand der dritte Gottesdienst für Entschlafene im Jahr 2016, der in der Neuapostolischen Kirche jährlich – jeweils am ersten Sonntag im März, Juli und November – gefeiert wird.
Am 6. November feierte Apostel Herbert Bansbach, der Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, diesen Gottesdient in der neuapostolischen Kirchengemeinde in Hemsbach.
Apostel Bansbach führte aus, dass das Bibelwort aus den Abschiedsreden Jesu an seine Jünger stamme, in denen Jesus ihnen seinen Tod ankündigte. Dies löste bei den Jüngern Traurigkeit aus, aber Jesus gab ihnen die Verheißung des Wiedersehens.
Diese Verheißung soll Grund zur Freude sein. Für alle Menschen, ob Lebende oder Tote, für alle bestehe die Hoffnung auf ewiges Leben und die Hoffnung auf die Gemeinschaft mit Gott.
Abschied stimme traurig – ebenso wie die Trauer um einen lieben Angehörigen. Der Apostel lenkte in der Predigt den Blick der Gläubigen auf Marta und Lazarus. Marta war traurig, dass ihr Bruder Lazarus verstorben war. Als Jesus bei ihnen ankam, waren Martas Worte an ihn: „Wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben." Jesus fragte sie, ob sie an die Auferstehung glauben könne und zeigte in der Auferstehung des Lazarus, dass er, Jesus Christus, die Kraft und Macht hat, einen Toten vor dem Ruf zum Jüngsten Gericht auferstehen zu lassen.
In der Heiligen Schrift finden sich Aussagen über die Auferstehung und ein ewiges Leben. Ebenfalls ist darin ein Leben nach dem Tod bezeugt.
Im Neuen Testament gehört der Glaube an ein ewiges Leben zum Kern des Evangeliums. Im Petrusbrief steht, dass Jesus vor seiner Auferstehung zu denen ging, welche zu Noahs Zeiten nicht glauben konnten, um ihnen die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden.
Der Jenseitsglaube neuapostolischer Christen basiert auf den biblischen Hinweisen und ist untrennbar verknüpft mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi. Gott will allen Menschen helfen, und das Evangelium Jesu Christi richtet sich an Lebende und Tote.
Wie sieht nun diese Hilfe aus? Die Grundvoraussetzung ist der Glaube an Jesus Christus - seinen Tod - die Auferstehung und seine Wiederkunft.
Um das ewige Leben zu empfangen, ist es nach der neuapostolischen Glaubenslehre notwendig, dass Lebende und Tote die drei Sakramente empfangen - Heilige Taufe, Heilige Versiegelung, Heiliges Abendmahl.
Der Empfang der Sakramente und die Gnade, die bei Gott zu finden ist, sollen Grund zur Freude sein.
Solange wir leben, bewirkt Trennung Traurigkeit. Aber die Ausführungen Jesu endeten nicht mit seinem Tod, sondern es folgte der Ausblick auf seine Wiederkunft. Dies nimmt der Traurigkeit ihre Absolutheit und schenkt innere Freude. Die Gewissheit eines gläubigen Christen, die Wiederkunft Christi erleben zu dürfen, das Wiedersehen mit all seinen Lieben und die bleibende Gemeinschaft mit ihnen sind Grund zur Freude.