Diese Worte stellte der Bezirksälteste des Bezirkes Weinheim in den Mittelpunkt seiner kurzen Rede zu Beginn eines "Abends zum Reformationstag" in der Neuapostolischen Kirche Ladenburg.
Rund um die bekannte "Lutherrose" im Wappen des Reformators stehen die lateinischen Buchstaben "Vivit" was bedeutet: "Er lebt". Gemeint ist damit Jesus Christus. Apostel Herbert Bansbach hatte in einem Gottesdienst diese Worte aufgegriffen und leicht abgewandelt in "Venit", ebenfalls lateinisch - zu deutsch: "Er kommt". Der Reformationstag wird jedes Jahr am 31. Oktober wird in den protestantischen Kirchen zum Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther gefeiert. Auch im Neuapostolischen Kirchenbezirk Weinheim wurde an diesem Tag des Reformators gedacht. Laut Überlieferung soll Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Disputation herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation der Kirche ein. Bezwecken wollte Martin Luther, dass sich die Kirche wieder auf das Evangelium Jesu Christi besinnt. Er wollte keine Spaltung, sondern er kämpfte vor allem gegen die damals übliche Praxis, dass die Vergebung von Sünden gegen die Zahlung von Geld möglich ist. Martin Luther war der Überzeugung, dass nur vier Dinge einen Christen vor der Sünde retten könnten: Die Bibel, Jesus Christus, die Gnade Gottes und der Glaube. Martin Luther selbst, dargestellt von Heinrich Bischoff aus Viernheim, und seine Gattin Katharina von Bora, verkörpert von Birgit Müller aus Lampertheim, standen im Mittelpunkt des Abends. Sie vermittelten in einem Dialog die Stimmung jener Zeit, die geprägt war von Ungerechtigkeit, Armut, Fronarbeit, Leibeigenschaft, Ablasshandel, aber auch von einer nie gekannten Feierlust, Erfindungen (Buchdruck) und Entdeckungen (Amerika). Moderiert wurde der Abend von Bezirksevangelist Klaus Metzger. Die einzelnen Wortbeiträge wurden musikalisch von verschiedenen Gruppen des Bezirkes umrahmt: Dem Männerchor unter der Leitung von Steffen Löffler, dem Bezirksorchester unter der Leitung von Christoph Wedekind, dem Jugendchor unter dem Dirigenten Alf Mertel sowie einem Flötenensemble unter Benedikt Merkel und dem Seniorenchor des Kirchenbezirkes Weinheim mit seinem Dirigenten Detlev Hofmann. Die Veranstaltung wurde beendet mit Worten des Dankes an alle Mitwirkenden, einem Gebet des Bezirksvorstehers und dem gemeinsam gesungenen Lied "Wie herrlich, wie selig bei Jesu".