Bischof Jörg Vester feierte den Abendgottesdienst am 28.04.2021 mit der Gemeinde Schwetzingen. Ursprünglich wollte der Bischof den Präsenzgottesdienst mit der Gemeinde Mannheim-Gartenstadt feiern. Aufgrund der hohen Inzidenzzahl im Stadtgebiet Mannheim, war dies nicht möglich.
Dem Gottesdienst lag ein Bibelwort aus Johannes 21, 21-22 zugrunde: „Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an! Folge du mir nach!“
Vom Kontext dieses Wortes ausgehend, beleuchtete Bischof Vester die beiden Jünger Petrus und Johannes. Sie hatten viel gemeinsam, starke Charaktere, ein besonderes Verhältnis zu Jesus, aber auch Unterschiede in ihrer Persönlichkeit mit ihren Stärken und Schwächen. Petrus verleugnete den Herrn, Johannes blieb bei ihm bis unters Kreuz, wo Jesus ihm seine Mutter anvertraute. Nach seiner Auferstehung traf Jesus die Jünger am Ufer des Sees. Er nahm Petrus beiseite, nicht um ihm Vorwürfe zu machen und ihn zur Rede zu stellen, sondern um ihn dreimal zu fragen, ob er ihn liebe. Jesus hatte Petrus vergeben, weil er wusste und spürte, dass Petrus seine Fehler bereute, einen felsenfesten Glauben hat und ihn liebt. Beide – Petrus und Johannes waren Eiferer für den Herrn. Beide bekamen Aufträge von Jesu.
Petrus hat auf seine Frage, was mit Johannes werde, von Jesu keine Erklärung erhalten, sondern die Antwort: „… was geht es dich an? Folge du mir nach!“ Jesus rief zur Nachfolge auf, jeden persönlich- trotz aller Unterschiede.
Bischof Vester sprach über die unterschiedlichen Gaben, Stärken und Schwächen in der Gemeinde, wie jeder sich einbringt mit seinen Möglichkeiten, alle aus dem gleichen Glauben. In unseren Gemeinden drängen sich manchmal Fragen auf, z. B. warum manche so handeln, die anderen so. Es gibt gute und schöne Tage, und Tage voller Not und Sorge. Unser Leben liegt in Gottes Hand. Gott liebt uns alle mit gleicher Liebe. Sich kirchlich einsetzen garantiert keine Verschonung vor Sorgen und Anfechtungen. Wir dürfen keine menschlichen Maßstäbe anwenden, keine Bewertungen abgeben über den anderen. "Wenn wir aufhören zu bewerten, fangen wir an zu verstehen", so der Bischof.
Jesus ist dafür das beste Beispiel. „Folge du mir nach!“ In der Nachfolge kommt unser Vertrauen zum Herrn zum Ausdruck. Er steht an unserer Seite und gibt Tragkraft. Die Nachfolge Christi bringt uns ans Ziel: Der Wiederkunft Christi, um auf ewig bei Gott zu sein.
Im Predigtbeitrag unterstrich der Gemeindevorsteher den Begriff Nachfolge. Es ist nicht das blinde nachlaufen ohne eigene Gedanken wie die Lemminge. Am Ende der Nachfolge steht das Ziel, auf ewig bei Gott zu sein.
Der Gottesdienst wurde musikalisch durch Orgelbegleitung untermalt.
Fotograf: A.F.