Der für Nordbaden zuständige Bischof Jörg Vester feierte mit Gläubigen mehrerer Gemeinden aus dem Odenwaldkreis, den Gottesdienst zu Weihnachten am 25.12.2017 in der neuapostolischen Kirche in Hemsbach.
Als Grundlage diente das Bibelwort aus Matthäus 1, 23: „»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“
Der Bischof wies darauf hin, dass nach dem Lukasevangelium dieses Kind Jesus heißen sollte. Auch dieser Name hat eine besondere Bedeutung: Gott rettet. Wo Jesus ist, da ist Gott; wer an Christus glaubt, hat Gemeinschaft mit Gott.
Als erste empfingen Hirten die Botschaft von der Geburt des Heilandes – das waren Menschen am Rande der Gesellschaft, verachtete Leute. Unter solchen Verhältnissen nahm das Evangelium seinen Anfang und breitete sich doch über die ganze Welt aus. Es erreicht auch uns heute, weil es Gott so wollte, weil es um die Errettung der Menschen zum ewigen Leben geht.
In der Predigt wurde in einem großen Bogen aufgezeigt, wie das irdische Leben Jesu verlief:
Er entging dem Kindermord in Bethlehem, doch dazu mussten Maria und Josef nach Ägypten fliehen.
Später versuchte ihn der Teufel, Schriftgelehrte stritten wider ihn und trachteten immer wieder danach, ihn ins Unrecht zu setzen und Unwahrheiten zu verbreiten, Leiden blieben ihm nicht erspart, ein Jünger verriet ihn und letztlich fand er den schmachvollsten Tod: die Kreuzigung.
Warum ihm das alles widerfuhr, kann nur Gott beantworten … Aber nichts konnte Jesus Christus daran hindern, seiner Aufgabe treu zu bleiben, denn er wusste: Mein Vater ist mit mir.
Vor allem aber hat Jesus Christus Tod und Teufel besiegt; er ist auferstanden von den Toten und hat für uns die Möglichkeit geschaffen, von Sünden frei zu kommen und ein ewiges Leben in der Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist einnehmen zu dürfen.
Einen Punkt hob der Bischof noch besonders hervor: Als Zwölfjähriger war Jesus im Tempel, denn er wollte in dem sein, das seines Vaters ist. Dort hörte er den Lehrern zu und fragte sie. Das ist ein großes Vorbild für uns: Zuzuhören, was uns aus dem Geist Gottes entgegengebracht wird, und die richtigen Fragen zu stellen, um tieferes Verständnis geistlicher Zusammenhänge zu gewinnen. Dann erkennen wir, dass Gott mit uns ist. Nicht nur von den ersten Christen soll gesagt werden können: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen [dem Heiligen Abendmahl] und im Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42). Auch wir sollen in allen Lebenssituationen nach Gott fragen, um zu erleben, dass er mit uns ist.
Fotograf: A. Brückner