Wir radeln nach Madagaskar … Endlich war es soweit.
Das seit langem angekündigte Großereignis der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, der Kindertag 2003, fand am Samstag, den 28. Juni, in der Fritz-Mannherz-Halle in Reilingen statt.
Aus 10 Kirchenbezirken des Apostelbereiches Karlsruhe, kamen über 730 Kinder mit ihren Betreuern per Bus und PKW ins badische Spargelstädtchen, um dort einen ganz besonderen Tag zu erleben.
Der Tag begann vormittags um 11:00 Uhr mit einem Kindergottesdienst, den der Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, Klaus Saur, hielt. Als Wortschale legte er seiner Predigt die Bibelworte aus Psalm 23, Vers 6, zugrunde:
Ich werde bleiben im Hause des Herrn …
Während seines Dienens schloss er den Kindern in sehr verständlicher Weise und anhand vieler Beispiele den Inhalt und die Bedeutung dieses Bibelwortes auf. Insbesondere bezog er sich dabei immer wieder auf das von dem Kinderchor zu Beginn des Gottesdienstes vorgetragene Lied, in dem es heißt:
Alles was uns glücklich macht, hat der liebe Gott gemacht…
Zur Predigt wurden auch Apostel Michael Ehrich sowie Bischof Herbert Bansbach (beide Karlsruhe) gerufen. Beide unterstrichen in ihrem Mitdienen den von Bezirksapostel Saur erklärten Inhalt.
Der Gottesdienst wurde mit Orgelspiel und Liedern des Kinderchores, der ca. 500 junge Sängerinnen und Sänger zählte, feierlich umrahmt.
Der Nachmittag des Tages stand ganz im Zeichen von Spiel und Spaß. Jeder der vertretenen 10 Kirchenbezirke hatte eigens ein kleines Programm vorbereitet. So konnten sich die Kinder nach dem Mittagessen in und um die Mehrzweckhalle an vielen Spielen beteiligen.
Höhepunkt des Nachmittagsprogramms war eine gewaltige „Radtour“ in der benachbarten Halle. Dort strampelten die Teilnehmer auf über 70 aufgestellten Hometrainern und Ergometern, was das Zeug hielt.
Unter dem Motto: „Wir radeln nach Madagaskar“ mussten am Ende ca. 9600 km zurückgelegt werden. Dies entspricht ziemlich genau der Entfernung von Reilingen nach Madagaskar. Ziel war, soweit als möglich zu kommen, da die Summe der zurückgelegten Kilometer in Euro umgewandelt werden sollte, welche dann als Geschenk für die neuapostolischen Christen in Madagaskar zugedacht war.
Trotz „madagassischer Temperaturen“ in der Halle war der Ansturm auf die Räder unbeschreiblich. Die Kinder konnten den alle 10 Minuten stattfindenden Wechsel kaum erwarten und standen regelrecht in der Schlange an. Auch die Betreuer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen; alle wollten für diesen guten Zweck mithelfen. So mancher „Drahtesel“ zollte dem ungestümen Andrang Tribut und musste aufgrund technischen Defekts aus dem Rennen genommen werden.
Auch der Kirchenpräsident, Bezirksapostel Saur (Stuttgart), Apostel Ehrich (Karlsruhe), Bischof Kieselmann (Pforzheim) und Bezirksevangelist Held (Mannheim), strampelten neben vielen anderen kräftig mit.
Nach nahezu 5 Stunden ununterbrochenen Tretens, Unmengen vergossenen Schweißes und wund gefahrenen Popos, war das fast Unmögliche vollbracht. Anhand der auf Großleinwand dargestellten Streckenführung war der Zieleinlauf in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, zu erkennen. Die Athleten waren von Reilingen durch 12 Länder (über Frankreich, Spanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Sudan, Uganda, Kenia, Tansania, Mozambique bis nach Madagaskar) bis ans Ziel gefahren und hatten dabei 9.600 KM zurückgelegt.
Dieser in seiner Art einmalige Tag wurde gegen 17:00 Uhr mit einem Gebet von Apostel Ehrich beendet. Er dankte allen Teilnehmern zum Schluss recht herzlich für die rege Teilnahme und versprach, dass er den Kindern mitteilen werde, für welche Zwecke die „eingefahrene“ Spende verwendet werde.