Ausnahmsweise versammelte sich die neuapostolische Gemeinde in Hockenheim an einem Mittwochabend zum Gottesdienst. Anlass für die Verschiebung des üblicherweise donnerstags gefeierten Wochengottesdienstes war der Besuch von Apostel Herbert Bansbach. Zu diesem Anlass waren ebenfalls die Mitglieder der Gemeinden aus Schwetzingen und Mannheim-Rheinau nach Hockenheim eingeladen. So kam am 8. Februar eine große Gemeinschaft von über 160 Gläubigen zusammen, um den Gottesdienst zu erleben.
Apostel Bansbach begann seine Predigt mit einem Bibelwort aus dem Brief von Paulus an die Römer. Aus dem 15. Kapitel las er der Gemeinde den siebten Vers vor:
Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Der Apostel legte das Bibelwort so aus, um auf die absoluten Kernpunkte eines christlichen Lebens hinzuweisen. Am Beispiel der kulturellen Vielfalt der Weltstadt Rom von vor 2000 Jahren machte er der Gemeinde deutlich, wie schwierig es zu damaliger Zeit schon gewesen sein musste, die verschiedenen Meinungen und Ansichten der Christen unterschiedlichster Herkunft in Einheit zu bringen. Und wie sehr Apostel Paulus damals um Einheit in der Gemeinde bemüht war.
Bei allen Verschiedenheiten wurde schon damals von Apostel Paulus erkannt und definiert, was die zwei wesentlichen Wesensmerkmale eines Christen, der in der Nachfolge zu Jesus Christus steht, sind:
Den Mitmenschen nie bewusst zu schaden oder sie zu verletzen.
Nach dem Evangelium handeln und leben.
Um diese allgemein formulierten, guten Absichten konkret zu deuten, zeigte Apostel Bansbach der Gemeinde vier Punkte auf:
Als letzten Punkt wies der Apostel auf den christlichen Umgang mit den Fehlern des Nächsten hin. In jeder Gemeinde gibt es viele verschiedene Ansichten der einzelnen Mitglieder – und es können aus der Sicht eines Einzelnen viele Fehler begangen werden. Menschlich ist es, dann über die Verfehlungen der Mitmenschen zu richten oder sie zu bewerten. Aber statt zu urteilen sollte den Ausführungen des Apostels nach jeder Christ versuchen, einer andere Perspektive einzunehmen. Denn möglicherweise entsteht aus den vermeintlichen Fehlern in Zukunft Positives. In diesem Sinn kann jeder von jedem lernen, um gemeinsam reicher zu werden und den göttlichen Lohn zu empfangen.
Auf die Ausführungen des Apostels zur Einheit untereinander antwortete der Gemeindechor mit dem bekannten Lied „Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht…“
Der Leiter des Kirchenbezirks Mannheim-Weinheim, Bezirksälteste Steiger, wurde um eine Ergänzung der Predigt gebeten. Dem liturgischen Gottesdienstablauf folgend trug ein Gesangsduett vom Klavier begleitet ein zu Herzen gehendes Musikstück vor. Als Gemeinde-Gemeinschaftsmahl folgte der Sündenvergebung die Feier des heiligen Abendmahls. Im Anschluss daran bat Apostel Bansbach den an Lebensjahren ältesten aktiven Priester der Gemeinde Hockenheim an den Altar, um ihn aus Altersgründen in den kirchlichen Ruhestand zu versetzen. Nach dem Schlusssegen und einem musikalischen Ausklang des Gottesdienstes hatte jeder Gottesdienstteilnehmer die Möglichkeit, sich von Apostel Bansbach mit einem Händedruck zu verabschieden.
Fotografen: A.Brückner/H. Mauer