Schon in den Jahren 1910 bis 1912 zogen einige Familien, die sich bereits zum neuapostolischen Glauben bekannten, aus dem nordbadischen Umland nach Schwetzingen.
Diese Familien mussten jedoch die Gottesdienste in Heidelberg besuchen.
Im September des Jahres 1912 wurde der Priester Karl Wiedmann beauftragt in Schwetzingen eine eigenständige Gemeinde zu gründen. In einem Zimmer seiner Wohnung in der Bismarckstr. 6 fanden die ersten Gottesdienste statt.
1913 wurden auch einige alteingesessene Schwetzinger Einwohner neuapostolisch. Die kleine Schar wurde von Priester Wiedmann als erstem Vorsteher betreut. Das Jahr 1913 kann als eigentliches Gründungsjahr der neuapostolischen Gemeinde in Schwetzingen angesehen werden.
Für die ständig wachsende Mitgliederzahl war das Zimmer in der Wiedmann’schen Wohnung bald zu klein, so dass in den zwanziger Jahren die Kapelle des Schlosses zum Abhalten der sonntäglichen Gottesdienste angemietet wurde.
Im Jahre 1931 wurde in der Bahnhofsanlage 26 ein geräumiger Lagerraum einer ehemaligen Nähfabrik für gottesdienstliche Zwecke hergerichtet. Dort fand die neuapostolische Gemeinde 26 Jahre lang ihre Bleibe.
Bereits zu dieser Zeit war Schwetzingen eine von mehreren Gemeinden des kirchlichen Unterbezirkes Mannheim. Der damalige Bezirksapostel Hartmann aus Karlsruhe leitete alle neuapostolischen Gemeinden in Baden. Er beauftragte ab dem Jahre 1933 den Evangelisten Göller aus Mannheim, der Schwetzinger Gemeinde als Vorsteher zu dienen. Bis zum Jahre 1940 entwickelte sich die Mitgliederzahl auf fast 40 Erwachsene.
Nach den Wirren der letzten Kriegsjahre übernahm der Priester Adolf Offenhäuser als dritter Vorsteher die Gemeindeleitung. In den folgenden Jahren wuchs die Schwetzinger Gemeinde auf über 100 Mitglieder. Auch in den umliegenden Ortschaften Ketsch, Oftersheim und Plankstadt, die auch heute noch zum Einzugsbereich der Kirchengemeinde gehören, bekannten sich als Folge der regen Missionstätigkeit eine stattliche Anzahl Menschen zum neuapostolischen Glauben.
Aus Schwetzingen ging auch die 1951 selbstständig gewordene Kirchengemeinde Hockenheim hervor.
Das Lokal in der Bahnhofsanlage konnte 1957 aufgegeben werden. In der Hölderlinstr. 4 wurde eine neue Kirche mit 160 Sitzplätzen gebaut. Initiator war der ehemalige Bezirksapostel Hahn aus Karlsruhe. Die Einweihung erfolgte am Silvestertag 1957 durch den damaligen Bischof Landgraf.
Diese Kirche war seither der Ort, von dem das weiter segensreiche Wachstum der Gemeinde nach außen und innen ausging.
Infolge einer schweren Erkrankung des Priesters Offenhäusers erhielt im Jahre 1958 Priester Siegfried Erb den Auftrag als Vorsteher zu dienen. Im Jahre 1981 hielt der damalige Bezirksapostel Saur in Schwetzingen einen Festgottesdienst, in dem Siegfried Erb als Evangelist ordiniert wurde.
Im Jahre 1992 wurde die Kirche in der Hölderlinstraße umgebaut und modernisiert. Neue und neugestaltete Räumlichkeiten sowie angemessene Technik tragen den vielfältigen Gemeindeaktivitäten Rechnung. Die Wiederindienststellung der Kirche erfolgte in einem am 23.07.1992 von Apostel Eckhardt aus Karlsruhe gehaltenen Festgottesdienst.
Am 07.10.1993 wurde der Vorsteher Evangelist Siegfried Erb in den Ruhestand versetzt und zeitgleich Wolfgang Behme als neuer Vorsteher und Evangelist für die Gemeinde Schwetzingen gesetzt.
In den 90er Jahren wurden die meisten Gottesdienste in die englische und französische Sprache simultan übersetzt, da einige Mitglieder aus Ghana und Angola zu der Gemeinde gehörten.
Am 17.02.2013 besuchte Apostel Herbert Bansbach die Gemeinde Schwetzingen. In diesem Gottesdienst wurde Evangelist Wolfgang Behme in den Ruhestand versetzt und Hirte Jörg Höschele beauftragt die Gemeinde als Vorsteher zu leiten.
Die Schwetzinger Gemeindemitglieder beteiligen sich aktiv im Gesangschor, in der Instrumentalgruppe, Kirchenreinigung und vielen weiteren Betätigungsbereichen.
Für die Kinder, die Jugend und den Senioren gibt es zahlreiche Aktivitäten. Die Kirche verfügt über eine Satellitenempfangsanlage, so dass große Festgottesdienste in Bild und Ton miterlebt werden können.
Die Mitgliederzahl beträgt inzwischen ca. 160. Hirte Jörg Höschele stehen 4 Priester und 5 Diakone zur Seite.
Im Jahre 2013 feierte sie das 150 jährige Bestehen der Neuapostolischen Kirche und gleichzeitig das 100 jährige Bestehen der Gemeinde Schwetzingen.