Als am Sonntag, 10. Februar 2019 in der Neuapostolischen Kirche in Hemsbach der Schlusssegen gespendet wurde, gingen 58 Jahre Gemeindegeschichte zu Ende.
Apostel Herbert Bansbach feierte diesen Gottesdienst mit Entwidmung des Kirchengebäudes gemeinsam mit Gläubigen aus mehreren Gemeinden der Bergstraße und des Odenwalds.
Als Ehrengäste konnten der Bürgermeister der Stadt Hemsbach, Vertreter des Gemeinderates und Vertreter der christlichen Kirchen aus Hemsbach begrüßt werden.
Trauer sei erlaubt, tröstete der Apostel die Gemeinde. Wenn Liebe und Dankbarkeit im Herzen stehen, dann bereitet Abschied Schmerzen. Er wünschte der Gemeinde Hemsbach, dass die Freude in der neuen Gemeinde Heppenheim bald die Trauer besiegen könne. "Es geht weiter - Gott hat eine starke Hand und reicht sie uns, wenn wir an dieser Hand bleiben, wird es gesegnet weitergehen", betonte der Apostel.
Predigtgrundlage war der Bibeltext aus 2. Chronik 1, 9 und einige Worte aus Vers 10: „So lass nun, HERR, Gott, dein Wort an meinen Vater David wahr werden; denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das so viel ist wie Staub auf Erden. So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, dass ich vor diesem Volk aus und ein gehe…..“
Der Apostel erläuterte den Kontext des Bibelwortes, in dem König David seinen Sohn Salomo im Gehorsam gegenüber den Weisungen Gottes verpflichtete und ihn als künftigen König bestimmte. König Salomo, der als Nachfolger seines Vaters David den Tempel in Jerusalem errichten ließ, durfte sich von Gott zu Beginn seiner Regentschaft etwas wünschen. Er reduzierte alle seine Wünsche auf den zentralen Wunsch nach einem gehorsamen Herz. Diese Bitte gefiel Gott wohl, da Salomo kein langes Leben oder Reichtum wünschte, sondern um Verstand und Weisheit bat. Alles andere – Ruhm, Macht und Reichtum – fiel Salomo trotzdem zu. Er opferte und diente Gott im Gehorsam, war demütig, blieb sich treu und akzeptierte die Majestät Gottes.
Doch dann kam die große Wende des Königs Salomo: Obwohl ihn Gott zwei Mal ermahnte, wandte er er sich fremden Göttern zu und konnte deshalb nicht mehr ausschließlich seinem Gott, dem Gott Israels dienen.
Auch wir in der heutigen Zeit glauben an Gott, an sein Wirken. Wir haben uns auf die Liebe Gottes eingelassen, er hat uns erwählt. Wir haben keine Verdienste erworben. Wir wollen uns demütig erweisen, nicht als herausgehobene Menschen oder Christen erster Klasse fühlen, sondern in Demut dienen. Gott gab uns allen unterschiedlichen Gaben, keiner ist wie der andere. Jeder ist ein Teil am Leib Christi, deshalb mögen wir zusammen arbeiten, unsere Gaben einbringen mit dem einen Ziel, auf das Haupt Jesus Christus hinzuweisen. Weisheit wie Salomo bekommen wir, wenn wir uns immer wieder an dem Willen Gottes ausrichten, indem wir das Wort Gottes ernst nehmen und versuchen, es umzusetzen. In der Familie, im Umfeld und in der Gemeinde sei die Aufgabe, die Tugenden Jesu zu verkündigen, im Gehorsam zu Gott zu stehen und das Vertrauen in Jesus Christus zu behalten, so führte der Apostel in seiner Predigt weiter aus.
Im sakramentalen Teil des Gottesdienstes konnten drei Kleinkinder das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangen. Danach feierte die große Gemeinde Heiliges Abendmahl. Im Anschluss setzte der Apostel einen Diakonen aus der Gemeinde Weinheim mit herzlichen Dankesworten in den wohlverdienten Ruhestand. Ferner bestätigte er die Amtsträger der Gemeinde Hemsbach für die neue Kirchengemeinde Heppenheim, bevor er mit Gebet und Entwidmungsformel den Gottesdienst mit Schlusssegen beendete. Symbolisch trugen die Priester als Zeichen der Entwidmung die Altarbibel und die Abendmahlskelche aus dem entweihten Gottesdienstraum.
Feierlich umrahmt wurde der Gottesdienst durch einen großen gemischten Chor. Ein kleines Musik-Ensemble sowie ein Gesangsduo trugen zur stimmungsvollen musikalischen Abwechslung bei.
Fotograf: B. Iloff