Am Mittwoch, den 05. August 2020 feierte der erst kürzlich ordinierte Apostel Martin Rheinberger den Abendgottesdienst in der neuapostolischen Kirche in Weinheim.
Aufgrund der COVID-19-Beschränkungen und Einhaltung des Infektionsschutzkonzeptes waren nur wenige Gläubige in der Kirche versammelt. Viele waren jedoch über Livestream oder andere Medien angeschlossen. Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Johannes 16, Vers 32 zugrunde:
„Siehe, es kommt die Stunde und ist schongekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.“
Zunächst ging der Apostel auf das von den Musizierenden vorgetragene Lied „Herr, den ich tief im Herzen trage“ ein und stellte die Frage: „Sieht man das, dass wir den Herrn im Herzen tragen?“ Es sei, so der Apostel, wie bei der Liebe unter Menschen. Wenn man jemanden liebt, sucht man die Gemeinschaft mit ihm. Genauso verhält es sich mit der Liebe zu Gott. Wir suchen seine Gemeinschaft und deshalb kommen wir in den Gottesdienst, denn da ist er präsent und schenkt uns seinen Frieden. Gott ist immer bei uns, egal ob wir Angst haben, vielleicht bei etwas versagt haben oder auch gute Tage durchleben. Wir dürfen seine Kinder sein und das wollen wir uns von niemanden nehmen lassen. Bezugnehmend auf das Bibelwort: „Es kommt die Stunde, dass ihr zerstreut werdet...“, welches Jesus an seine Jünger gerichtet hatte, sagte Apostel Rheinberger, dass auch wir heute zerstreut werden können und die Gemeinschaft verlassen könnten. Das kann insbesondere dann geschehen, wenn der Fokus zu sehr auf das Materielle gelegt wird oder man zu sehr auf sich selbst schaut. Das ist eine große Gefahr in heutiger Zeit. Daher sei es wichtig, die Sakramente zu erleben, denn sie schaffen Kraft, um in der Gemeinschaft zu bleiben. Weiter ermahnte er die Gläubigen, nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern auch Anteil am Nächsten zu nehmen. Er verwies auf die Begebenheit aus der Bibel von dem reichen Mann, dem Gott Lazarus vor die Tür gelegt hatte. Den reichen Mann interessierte das nicht. In Lukas 16 steht geschrieben, dass er in der Hölle landete. Apostel Rheinberger betonte, dass er nicht in der Hölle landete, weil er reich war, sondern weil ihn das Elend der Menschen um sich herum nicht gekümmert hatte. Das ist keine gottgefällige Haltung. Auch das Vergeben ist wichtig. Nicht vergeben können führt zur Trennung. Ebenso sind das Erkennen der eigenen Sündhaftigkeit und der begangenen Sünden sowie Reue und der Wille zur Sinnesänderung und Umkehr erforderlich, zudem ein versöhnliches Herz, das denen vergibt, die einem selbst Unrecht zufügten.
Der stellvertretende Bezirksvorsteher Matthias Brauner ergänzte das Dienen des Apostels und fasste es in wenigen Sätzen zusammen: „Blicke nicht nur auf die Sorgen. Der Herr ist bei dir und wenn es dir schlecht geht, dann schaue auf Gott.
Im sakramentalen Teil des Gottesdienstes empfing ein Kleinkind das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Bilder: G. Ertelt