Am Sonntag, den 25.11.2018 hatte sich in der neuapostolischen Kirche in Viernheim eine große Gemeinde versammelt. Apostel Herbert Bansbach feierte den Gottesdienst mit den Gläubigen aus mehreren Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Mannheim/Weinheim.
Dem Gottesdienst legte er die Bibelstelle aus Jesaja 59, 1 zu Grunde.
„Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte.“
Den Liedvortrag des Chors: „Meine Seele ist stille zu Gott“ aufgreifend, betonte der Apostel, dass dies die Voraussetzung sei, um Gottes Wort zu hören. Nur wenn es stille in uns werde, können wir uns auf Gottes Wort einlassen. Und das Stille-Werden vor Gott sei auch Ausdruck der Demut vor ihm. Apostel Bansbach führte aus, dass Gott unsere Gebete höre, doch nicht jedes Gebet erhöre - und das aus gutem Grund. Ganz entscheidend sei unsere innere Einstellung. Unsere Einstellung müsse so sein, dass Gott mit Wohlgefallen auf uns schauen könne. In diesem Kontext müssten wir uns auch fragen: „Wie gehen wir mit dem Wort Gottes um“? Gott dürfe von uns erwarten, dass wir sein Wort befolgen und dabei insbesondere unseren Mitmenschen mit Nächstenliebe begegnen, so wie Jesus - unser Vorbild - das getan hat.
Der Apostel machte auch deutlich, dass Gott unsere Gebete manchmal in anderer Weise erhört, als wir uns das vorgestellt haben. Aber das sei kein Grund zu zweifeln. Gott sehe ja viel mehr und weiter, als wir dazu in der Lage seien. Er könne nicht alle unsere Bitten erfüllen, weil es uns letztlich nicht zum Segen gereichen würde. Als bestes Beispiel dazu diene das Gebet Jesu: „Herr, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“ Und später sogar der Ausruf Jesu „Warum hast du mich verlassen!“. Gott, der Vater hat Jesus in keinem Moment verlassen, aber er konnte diese Bitte seines Sohnes nicht erfüllen, weil das Opfer notwendig war für die Errettung der Menschheit. Hätte Gott die Bitte seines Sohnes erhört, wären wir unrettbar. Das zeige uns, so der Apostel, wie wichtig es ist, immer unseren Willen unter den Willen Gottes zu stellen und Gott in seiner Allmacht wirken zu lassen. Das bringe uns letztlich den Frieden, auch wenn Gott nicht nach unseren Vorstellungen gehandelt hat. Und das Demütigen unter die Entscheidungen Gottes führe zu einer Glaubensgelassenheit, denn Gott wisse immer besser, was gut für uns ist, als wir selbst. Als Fazit des Gottesdienstes kann man zusammenfassen: Demut und Geduld gegenüber Gott zahlen sich aus.
Im Rahmen des Gottesdienstes, der feierlich musikalisch umrahmt wurde, spendete der Apostel zwei Kleinkindern und einer Frau das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Fotografen: H. Günter/H. Hofmann