Aufgrund der geltenden Abstandsregelungen feierten am Mittwoch, 12. Januar 2022, die Gemeindemitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde Wald-Michelbach den Abendgottesdienst mit Apostel Rheinberger im Kirchengebäude in Weinheim.
„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“ Dieses Bibelwort aus Sacharja 2,14 bildete die Grundlage des Gottesdienstes.
Der Apostel wünschte der Gemeinde zu Beginn, dass dieses Bibelwort Ausrichtung für das Jahr 2022 sein möge.
„Gott will bei den Menschen wohnen“, führte Apostel Rheinberger aus und erläuterte, dass Wohnen ein Begriff für dauerhaftes Dasein sei. Gott will Wohnung bei uns beziehen - deshalb können wir fröhlich sein. Er möchte im alltäglichen Leben bei uns bleiben und allzeit mit uns sein. Gott ist da im Heiligen Geist und wir erleben seine Gegenwart in der Gemeinschaft. Jesus selbst verhieß den Heiligen Geist als Gabe, die im einzelnen Menschen "Wohnung nehmen" werde.
Auch Gebet ist Gemeinschaft. Der Apostel gab den Rat, genauso zu beten, wie es im Herzen steht. Man darf auch ruhig klagen - die Psalmen beginnen überwiegend mit Klagen. „Macht euer Gebet zu einer Kraftquelle - durch den Heiligen Geist schaffen wir das“, so der Apostel.
Gott sehnt sich im Gottesdienst mit uns Gemeinschaft zu haben. Auch durch unvollkommene Menschen, können die Gläubigen im Gottesdienst Gott begegnen. Gott möchte durch den Heiligen Geist die Gläubigen zubereiten auf die Wiederkunft Christi.
Gott bleibt bei uns, es ist nicht abhängig von seinem Wohlwollen oder wie geschickt bzw. ungeschickt wir uns anstellen. Sondern Gott gab die Zusage - ich wohne bei dir - und deshalb können wir zuversichtlich und mit innerer Freude in die Zukunft blicken.
Zachäus war unbeliebt und fand keinen Platz im Dorf um auf Jesu zu warten, nur auf einem Baum. Und dann blieb Jesu vor dem Baum stehen und sprach zu Zachäus, dass er herunterkommen möge, denn er, Jesus, will bei ihm einkehren und Gemeinschaft mit ihm haben heben. Und Zachäus freute sich und kam herunter!
Vielleicht hat diese Aussage Jesu zur Umkehr des Zachäus beigetragen, dass gerade Jesu mit ihm Gemeinschaft haben wollte.
Jesu nimmt uns so an, wie wir sind - mit allen Ecken und Kanten. Egal was man angestellt hat, man braucht keine Angst haben - Gott will Gemeinschaft mit uns.
Er will uns keine Gardinenpredigt halten. Gott will im alltäglichen Leben bei den Menschen sein. Es ist daher wichtig, die Gebote Jesu im Alltag zu halten und Nächstenliebe zu üben. Wer Gottes Gebote im Herzen trägt, kann sein Leben im göttlichen Sinn gestalten.
Die Gemeinschaft mit Gott bezieht sich auch auf die Wiederkunft Christi. „Wir glauben wie die Hirten, handeln wie die Weisen, lösen uns von Vorstellungen und äußerlichen Dingen, wir vertrauen wie Simeon und Hanna: wir warten fest auf die Wiederkunft Christi“, so der Apostel.
Bischof Jörg Vester unterstrich im Predigtbeitrag, dass man Freude und Fröhlichkeit nicht befehlen kann.
Gott darf bei uns einziehen, egal wie es in uns aussieht. Auch wenn die Herzenswohnung nicht optional ist, wenn es noch viel Luft nach oben gibt. Gott kommt nicht als Kontrolleur - er kommt um uns Gnade zu schenken und er möchte auf Dauer bei uns bleiben. Sogar nicht nur auf Dauer, sondern ER will mit uns umziehen in die Wohnung, die er für uns bereitet hat! Jesu gab die Aussage: „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ „Wir warten auf den Umzug - auf die Wiederkunft Christi!“ so der Bischof.
Mit der Frage „Bin ich es?“ leitete der Apostel zum sakramentalen Teil des Gottesdienstes über. Es kann nie die Frage vor dem Heiligen Abendmahl sein, ist es der oder die, welcher einen Fehler gemacht hat, sondern sich selbst anzuschauen und fragen: „Bin‘s ich?"
In Matthäus 26 wird vom letzten Abendmahl Jesu mit den Jüngern berichtet. Während der Feier erwähnte Jesu, dass einer ihn verrate. Elf Jünger fragten: Herr, bin‘s ich? Einer fragte: Rabbi, bin’s ich? Elf Jünger sprechen Christus an als wahren Gott, einer spricht ihn als Meister an.
Für uns ist Gott: wahrer Mensch und wahrer Gott!
Fotograf: V.Soravia