Das Sakrament der Heiligen Wassertaufe stand im Fokus des Gottesdienstes am Sonntag, dem 25.10.2015, zu dem sich am Morgen rund 500 Gläubige in der neuapostolischen Kirchengemeinde Mannheim-Moselstraße versammelten.
Bischof Jörg Vester, der stellvertretende Leiter des neuapostolischen Kirchenbezirks Karlsruhe, entwickelte seine Predigt auf der Basis von zwei tragenden Elementen: Zum einen war dies das Bibelwort aus 2. Könige 5,14 „Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein.“ Zum anderen stellte der Bischof das erste Lied, das der gemischte Chor zu Gottesdienstbeginn zum Vortrag brachte „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Harren sei kein passives Abwarten, sondern aktives, handelndes Warten, so begann der Bischof seine Predigt. Wer Heil erlangen wolle, müsse dafür auch einen gewissen Einsatz bringen. In diesem Sinne habe das zitierte Bibelwort aus dem Alten Testament einen hohen Aktualitätswert und den Gläubigen heute viel zu sagen: In der biblischen Begebenheit erwarte der gesellschaftlich hoch gestellte Feldhauptmann Naaman Hilfe vom König in Israel. Aber der König konnte diese Hilfe nicht leisten. Stattdessen hörte der Prophet Elisa von der Krankheit des Hauptmanns. Aber auch der Prophet habe nicht selbst geholfen, sondern schickte einen Boten, der in seinem Auftrag helfen sollte. Darüberhinaus habe der Prophet die Geschenke, die Naaman mitbrachte, zurückgewiesen. Bei aller Abneigung und allem Zorn, die Naaman gegenüber dieser „Behandlung“ empfunden habe, wurde ihm aber letztlich doch geholfen in dem Moment, in dem er den Anweisungen Folge geleistet habe.
Die Lehre, die man heute aus dieser Begebenheit ziehen könne, stellte der Bischof wie folgt dar: Heil sei niemals käuflich, sondern bleibe stets ein Gnadengeschenk Gottes. Heil werde auch nicht unbedingt durch Personen zuteil, die eine besondere oder herausragende gesellschaftliche Stellung innehaben. Stattdessen suche Gott sich die für ihn tätigen „Werkzeuge“ selbst aus. Wer Heil, also zum Beispiel Reinheit von Sünden, erlangen wolle, der müsse manchmal eigene Ideen und Vorstellungen aufgeben, selbst wenn es sich auch einmal als „unter der eigenen Würde“ anfühle.
In dem dann folgenden Predigtbeitrag des stellvertretenden Leiters des neuapostolischen Kirchenbezirks Mannheim/Weinheim, Bezirksevangelist Rouven Angermann, betonte er insbesondere diesen Gedanken der „Einfachheit“ des Evangeliums und stellte seine Ausführungen selbst unter das Motto „Mach es nicht so kompliziert“. Göttliches Evangelium besteche gerade durch seine Einfachheit und Klarheit. Die Aufgabe des Gläubigen sei es, dem Wort Gottes konsequent zu folgen, wenn er Heil erlangen wolle.
Neben dem Segen für den Täufling spendete der Bischof auch den Segen zu einem 40. Hochzeitsjubiläum, der Rubinhochzeit.
Bilder: A.Brückner/H. Mauer