und deinen Namen rühmen immer und ewiglich. Der Herr ist groß und sehr zu loben, und seine Größe ist unausforschlich. (145. Psalm, 2-3)
Am Morgen des 10.10.2021 feierte Bezirksapostel Michael Ehrich mit Gläubigen Gottesdienst in der neuapostolischen Kirche Mannheim-Moselstraße.
Noch unter dem Eindruck des Erntedankfestes vom vergangenen Sonntag betonte der Bezirksapostel, wie selbstverständlich in unserer Wohlstandsgesellschaft viele Dinge scheinen. Man gehe in den Supermarkt, greife zu allem Lebensnotwendigen und mache sich kaum weiterführende Gedanken. Das gehe so weit, bis manchem die Bedeutung von Erntedank völlig fernliege.
Wer hingegen das Geschenk des Glaubens annehme und viele Erfahrungen aus dem Glauben mache, der danke dem Herrn täglich für alle irdischen und geistlichen Gaben.
„Es ist auch nicht selbstverständlich, dass wir Gottesdienst erleben können, dass wir dem lieben Gott im Gottesdienst zu Lob und Ehre singen können. Darüber müsse man sich bewusstwerden“, so führte es der Bezirksapostel aus: „Nichts ist selbstverständlich.“ Darum möge der Dank an Gott immer zuoberst im Herzen stehen, ja zu einer täglichen Grundstimmung des Herzens werden.
Dabei sei der Dank eine Frucht des Glaubens, eine logische Folge, wenn man sich die Zeit nehme, darüber nachzudenken.
„Gott ist groß und sehr zu loben.“
Im weiteren Predigtverlauf stellte der Bezirksapostel die Größe Gottes dar: Wer sich Gottes Schöpfung in der Natur zuwendet, der sieht, die göttliche Schöpfung ist großartig, Natur ist faszinierend. Auch von wissenschaftlicher Seite versetzt die Erkenntnis über Zusammenhänge in Erstaunen. Alles, was wir brauchen, können wir aus der irdischen Schöpfung nehmen.
Gott ist allgegenwärtig: Gestern, heute, morgen sind Beschränkungen, denen der Mensch unterliegt; Gott ist der Schöpfer der Zeit.
Gott ist allwissend: Er weiß, was ich zum Leben brauche.
Gott ist allmächtig: Gott unterliegt keinerlei Begrenzung.
Gott ist vollkommen: Er macht keinen Fehler.
Hunderte von Millionen Menschen weltweit hungern, Kinder sterben am Hunger; dabei wäre es möglich, dass alle genug haben. Gott vertraute dem Menschen die Verantwortung für die Erde an, und eine Folge davon ist viel Elend und Leiden.
Gott hat eine offenbare und eine verborgene Seite. Gott liebt alle Menschen, aus Liebe sandte Gott seinen Sohn auf diese Erde und brachte das Opfer, offenbarte sich darin, aber letztlich ist sein Wesen unausforschlich.
Gott schuf den Menschen als Krone der Schöpfung nach seinem Wesen und Ebenbild: denken, lieben, schöpferisch tätig sein (z.B. in der Kunst) sind göttliche Eigenschaften.
Trotzdem endet der Horizont des Menschen am Grab. Wir haben keine Ahnung, was die Ewigkeit bedeutet. Das, was uns derzeit zur Verfügung steht, sind Bilder, die unser Verstand fassen kann. Die Wirklichkeit wird einmal ganz anders sein.
Gottes Wille jedoch wirkt viel, viel weiter – auch im Jenseits. Gott kann jederzeit eingreifen, nimmt das Herz eines Menschen in die Hand, wie er es bei Saulus/Paulus getan hat.
Dieser große Gott ist unser himmlischer Vater, und wo das Vertrauen da ist, hält man seine Hand fest.
Der liebe Gott ist mit uns – auch in den täglichen Sorgen.
Im Predigtbeitrag des Vorstehers der Gemeinde Weinheim thematisierte dieser, dass die Allmacht und Größe Gottes nur im Glauben und Vertrauen zu Gott zu erfassen sei. Dann sei man auch gewiss: Bei allem, was wir erleben, Gott begleitet uns und ist uns nah.
Einen weiteren Predigtbeitrag leistete der Vorsteher der Gemeinde Mannheim-Moselstraße unter dem Gedanken: Je mehr ich verstehe, desto größer ist das Bedürfnis, Gott zu danken. Wer die göttliche Größe, Güte und Liebe erkennen wolle, der müsse sich mehr und mehr damit beschäftigen, diese Größe zu erfassen. Eine Aufgabe aus dem Gottesdienst, die man mitnehmen könne.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls wurden die Vorsteher der Gemeinden Mannheim-Moselstraße und Weinheim in den Ruhestand versetzt. Beide hatten jahrzehntelang als Amtsträger und viele Jahre als Vorsteher gedient. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten konnten beide viel Segen in den jeweiligen Gemeinden wirken, führte der Bezirksapostel aus, daran könne man sehen, der Charakter ist dafür nicht entscheidend.
Im Anschluss erhielten zwei Priester den Auftrag, als neue Vorsteher für die beiden Gemeinden tätig zu sein. Eigentlich ein Fulltime-Job, bemerkte Bezirksapostel Ehrich, aber eben nicht, sondern der Auftrag stehe neben Familie und beruflicher Tätigkeit.
„Der liebe Gott möge eure Zeit segnen, trefft immer weise Entscheidungen für das Wesentliche und motiviert die Schwestern und Brüder in der Gemeinde, dass sie sich einbringen“, betonte der Bezirksapostel in der Segenshandlung.
Umrahmt wurde der Gottesdienst durch musikalische Beiträge eines Gesangs- und eines Instrumentalensembles.
Fotos: H. Dettmann