Gedenkfeiern auf dem jüdischen Friedhof und am Mahnmal in der Zeyherstraße mit Gebet und Kranzniederlegung
Seit der Reichspogromnacht sind 83 Jahre vergangen. In ganz Deutschland brannten am 9. November 1938 Synagogen und Torarollen. In Erinnerung an dieses Geschehen stellten Schülerinnen und Schüler des Hebel-Gymnasiums auf dem jüdischen Friedhof Familiengeschichten ehemaliger Schwetzinger Juden vor. Es waren Worte, die keinen Zweifel an der Traurigkeit über diese Geschehenisse ließen.
Sehr bewegend ging es dann auch beim Mahnmal in der Zeyherstraße zu. Der Gedenkstein in Form einer geöffneten Torarolle erinnert an das Schicksal der Juden der Stadt und ihre Deportation. An der Gedenkstätte wurden zunächst Kerzen angezündet, bevor im Beisein von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl Vertreter der Stadt, des DGB, Schuldekan K. Glöckler sowie Pfarrer Steffen Groß (Evangelische Kirche) und Priester Steffen Haubner (Neuapostolische Kirche) gegen das Vergessen mahnten. Mit Schweigeminute, einer "Litanei für die Entwürdigten" und einem Schlussgebet endete die Gedenkfeier - nicht aber das Gedenken.
Bereits am Vorabend, Montag, 8. November 2021 war in einem feierlichen Akt - als Zeichen der Erinnerung und Versöhnung - das Fragment der Schwetzinger Torarolle in die Obhut der jüdischen Gemeinde in Heidelberg zurückgegeben worden. Zu diesem besonderen Anlass hatten die Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Prof. Dr. Würzner und Schwetzingen, Dr. Pöltl gemeinsam mit der Jüdischen Kultusgemeinde in Heidelberg auch die Delegierten der Christlichen Kirchen in der ACK eingeladen.
Quelle: Schwetzinger Zeitung, 08.11.2021, 09.11.2021