Am Mittwoch, 26.05.2021 feierte Bischof Jörg Vester mit der Kirchengemeinde Weinheim - zum Teil in der Kirche präsent und zum Teil online verbunden - den Abendgottesdienst.
Grundlage der Predigt war das Bibelwort aus Apostelgeschichte 8, Verse 34 und 35: „Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Schriftwort an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.“
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Bischof auf das vom Streicherensemble vorgetragene Musikstück ein, in dem es unter anderem textlich heißt: „Ich will kindlich dir vertrauen, glauben was dein Mund verspricht.“ Er erinnerte die Gläubigen daran was Gott versprochen hat. Der Herr versprach wieder zu kommen und die zu sich zu nehmen, die an ihn glauben und ihm vertrauen. Gott ist jeden Tag für uns da, nimmt Anteil an unserer Entwicklung und unseren Sorgen. Bezugnehmend auf das Bibelwort erläuterte Bischof Vester die Begebenheit, die dem Bibelvers vorausgegangen ist. Der Kämmerer, der nach dem damaligen Verständnis ein Heide war, las in der Schrift, aber er verstand nicht, was er las. So fragte er den Philippus, wer wohl damit gemeint sei, mit dem Schaf, das zur Schlachtung geführt wird und ganz still ist. Philippus erläuterte ihm daraufhin das Evangelium, den Opfertod Jesu, seine Auferstehung und den Hinweis auf seine Wiederkunft. Das Lesen und Beschäftigen mit den damals vorhandenen Schriftrollen war für den Kämmerer ein Türöffner. Und da er das Gelesene nicht recht verstehen konnte, schenkte Gott ihm die Begegnung mit Philippus, der ihm, geführt durch den Heiligen Geist, die Augen öffnen und das Verständnis für Gottes Wirken und seinen Heilsplan wecken konnte. Der Kämmerer war innerlich so bewegt und ergriffen, dass er sich taufen lassen wollte. Der Bischof sprach, dass es kein Zufall ist, was uns in unserem Leben begegnet. Vertrauen wir darauf, dass Gott uns führt. Die Begebenheit mit dem Kämmerer zeige auch, so Bischof Vester, dass alle Menschen Zugang zum Heil haben können. Es gibt von göttlicher Seite keine Beschränkung und auch wir sollen darauf achten, dass wir weder durch unser Handeln noch in unserem Denken Gott entgegenstehen.
Der Leiter des Kirchenbezirkes Mannheim/Weinheim, Bezirksvorsteher Steiger, unterstrich im Predigtbeitrag, dass der Heilige Geist ein Geist ist, der bewegt und der in der Lage ist, in Situationen, die man nicht versteht, Hilfe zu bewirken und zu geben, was wir für unser Heil benötigen.
Bilder: G.E/B.W