Wenige Tage vor dem Pfingstfest feierte Apostel Martin Rheinberger den Abendgottesdienst am Mittwoch, 24. Mai 2023 mit der Gemeinde Wald-Michelbach.
Als Grundlage der Predigt im Gottesdienst diente das Bibelwort aus dem Lukasevangelium 24, Verse 51 und 52:
„Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude.“
Bezugnehmend auf seinen ersten Besuch in der neupapostolischen Kirchengemeinde Wald-Michelbach gab der Apostel zunächst einen besonderen Impuls: Unabhängig der Größe einer Gemeinde sei darin Jede und Jeder für Christus wichtig. Am biblischen Beispiel Betaniens machte der Apostel deutlich, dass der Sohn Gottes sich dort wohlfühlte und gerne seine Zeit im Kreise der Menschen teilte. Betanien war ein Ort, den Jesus öfter besuchte - er war hier mit den Geschwistern Maria, Marta und Lazarus befreundet - und in den er sich während seines Aufenthaltes in Jerusalem zum Übernachten zurückzog. Auch die letzte Begegnung von Jesus mit seinen Jüngern ereignete sich bei Betanien. Der Apostel merkte an, dass er und der mitanwesende Bischof Jörg Vester gerne in die Gemeinde wiederkommen würden.
Auf das nur sechs Tage zurückliegende Himmelfahrtsgeschehen eingehend richtete sich Apostel Rheinberger an die versammelte Gemeinde: „Wer an die Himmelfahrt glaubt, glaubt auch an die Wiederkunft Jesu Christi.“ Das Himmelfahrtswort dürfe auch als ein Trostwort verstanden werden. Die Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt bezeuge die Allmacht Gottes, denn das Leben siege – nicht der Tod. Es sei die Botschaft Christi: „Ich lebe und ihr lebt auch – denn Tod und Sünde wurden besiegt“ fuhr der Apostel fort. Dies sei sehr tröstlich und stärke den Glauben. In der Welt triumphiere oft der Zeitgeist, die Menschen erlebten Trübsal oder Leid und seien sich ihrer Sterblichkeit bewusst. „Doch am Ende werden wir leben, denn Christus lebt“ hob der Apostel besonders hervor.
Jesus sei nach seiner Auferstehung den Menschen an verschiedenen Orten erschienen, konnte gleichzeitig am einen und am anderen Ende Palästinas sein, sei in seinem Auferstehungsleib unantastbar gewesen. Christus hatte damit die Schranken des Fleisches überwunden. Er sei mehrfach mit seinen Jüngern zusammengekommen, habe ihnen die Schrift erläutert, ihnen den Auftrag gegeben „Zeugen Jesu zu sein bis ans Ende der Welt“ und sie geliebt wie zuvor. „Auch uns liebt Jesus in seiner vollkommenen Liebe. Er nimmt den Sünder an und lässt ihn vertrauensvoll spüren, dass Gott es ist, der seine Kirche, sein Werk durch den Heiligen Geist weiterführt und vollendet“, so der Apostel. „Das geistgewirkte Wort im Gottesdienst stärkt, gibt Sicherheit und Zuversicht auf eine Zukunft bei Gott und schenkt Glaubensgewissheit. So können auch wir Zeugen Christi sein, wahrhaftige Zeugen, indem wir uns gegenseitig als Glaubensgeschwister bestärken. Zeugen Jesu machen es sich gegenseitig leicht“, endete der Apostel seinen Predigtdienst.
Zu einem Predigtbeitrag wurde Bischof Vester gebeten. Der Bischof ging ebenfalls tiefer auf das Himmelfahrtsgeschehen ein und sprach die Gemeinde an: „Wir sind mit der Kraft des Heiligen Geistes gesegnet und wissen, dass die Botschaft der Wiederkunft Jesu Christi immer noch aktuell ist.“
Den Höhepunkt des Gottesdienstes bildete die gemeinsame Feier des Heiligen Abendmahls, die der Apostel mit dem Gedankenimpuls einleitete: „Im Sakrament haben wir Gewissheit der Nähe Gottes.“
Nach dem sakramentalen Teil des Gottesdienstes versetzte der Apostel einen langjährigen Priester der Gemeinde in den Ruhestand. Dieser Priester diente über 30 Jahre als ehrenamtlicher Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche, davon 20 Jahre im priesterlichen Amt. Der Apostel stellte ihm ein bemerkenswertes und schönes Zeugnis aus: hohe Opferbereitschaft, tiefes Gottvertrauen und große Treue seien stets ein sichtbares Zeichen der Liebe Jesu Christi gewesen. Dies zeichne einen wahrhaftigen Zeugen Jesu aus.
Mit Gebet und Segen endete der Gottesdienst, der mit musikalischen Vorträgen durch Orgel und Gemeindechor feierlich umrahmte wurde.
Fotos: V. Soravia