Neuapostolische Christen feiern den Abendgottesdienst am 30. November 2022 mit Apostel Martin Rheinberger in der Gemeinde Mannheim-Sandhofen.
Der Predigt legte der Apostel den Bibeltext aus Psalm 145, 17 zugrunde:
Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.
Es käme manchmal die Frage auf, ob für die häufige Ungerechtigkeit auf Erden, Gott verantwortlich sei. „Nein“, sagte der Apostel. Für die Ungerechtigkeit sei das Böse verantwortlich. „Gott ist gerecht.“ Auch die Ungerechtigkeit, die wir Menschen uns gegenseitig antun, stehe im Zusammenhang mit der Geneigtheit des Menschen zur Sünde. Schnell würden wir einen anderen für ein, zwei, drei Sachen verurteilen, die wir diesen haben tun sehen. Allerdings kennen wir niemals die ganze Geschichte des Nächsten, nicht wo jener herkomme noch den Antrieb für dessen Handeln. Dieses Urteil stehe uns nicht zu. Apostel Rheinberger forderte die Gemeinde stattdessen auf, zur Gerechtigkeit beizutragen, indem wir uns bemühen, das Urteilen endlich zu unterlassen. Als Beispiel für die göttliche Gerechtigkeit führte der Apostel das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg an, die egal, wann sie mit der Arbeit begonnen hatten, den gleichen Lohn erhielten.
Den zweiten Schwerpunkt des Gottesdienstes bildete die göttliche Gnade. Dazu nannte der Apostel verdeutlichend das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das eigentlich „Das Gleichnis der zwei verlorenen Söhne“ lauten müsse. Denn beiden Söhnen wende sich der Vater in seiner Gnade zu. „Wir wollen uns von der Gnade Gottes umarmt und geliebt fühlen“, forderte der Apostel die Gemeinde daraufhin auf. Schließlich sei jeder von uns einmal der jüngere oder ältere Sohn, der der göttlichen Gnade bedürfe.
Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde der Vorsteher der Gemeinde Wald-Michelbach gebeten, der unter dem Stichwort der „Mutivation“, einem Kompositum aus den beiden Wörtern Mut und Motivation, darauf hinwies, dass kein Beitrag in der Gemeinde zu klein sei und auch nicht am Erfolg gemessen würde. Später ergänzte der Apostel dies noch durch den Hinweis, dass der liebe Gott alles an der Liebe messen werde.
Er sagte dazu, „egal, wie klein dein Licht sein mag, lass es scheinen, das macht die Welt besser.“ Der Apostel erwähnte, es gäbe Menschen, denen sähe man an, was sie tun. Und er wünschte sich, dass man uns als Christen unsere Freude ansehen könne.
Schon zu Beginn des Gottesdienstes hatte Apostel Rheinberger von verschiedenen Anlässen zur Freude eines Christen gesprochen:
Gegen Ende des Gottesdienstes schloss sich diesbezüglich der Kreis, als ein Diakon der Gemeinde Mannheim-Gartenstadt nach 41 Jahren als Amtsträger der neuapostolischen Kirche in den Ruhestand versetzt wurde. Diesem galten seitens seines Vorstehers die Worte: Er dient mit Freude, und die Freude in seinem Herzen bleibt nicht verborgen; es ist ihm selbst eine Freude, anderen eine Freude zu machen.
Der Gottesdienst wurde durch Orgel, Chorgesang und Blockflötenensemble musikalisch umrahmt.
Fotos: H. Mauer