„O Vaterhand, die mich so treu geführet,“ - das gemeinsam gesungene Kirchenlied eröffnete den Abendgottesdienst am Donnerstag, 16. Februar 2023 in der neuapostolischen Kirche in Hockenheim. Bischof Jörg Vester feierte den Gottesdienst mit den Gemeinden Hockenheim und Schwetzingen.
Als Predigtgrundlage verwendete der Bischof das Bibelwort aus Johannes 16, Vers 28:
„Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen. Ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.
Das Bibelwort verstand Bischof Vester als einen sehr kurz gefassten Lebenslauf des Sohnes Gottes. "Christus konnte nur deshalb zu seinem Vater zurückgehen, weil er zuvor vom Vater ausgegangen war!“
Maria wurde dies durch den Engel angekündigt und es steht in der Heiligen Schrift nicht, ob sie dies ihrem Sohn Jesu berichtete. Aber schon als zwölfjähriger Junge wusste Jesus, dass er Gottes Sohn ist, dies kam in der Aussage an Maria und Josef zum Ausdruck „Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist“? Den Schriftgelehrten im Tempel begegnete Jesus im Gespräch wissbegierig, diskutierte, hörte zu und stellte Fragen.
Jesus war sich immer bewusst, dass er der Sohn Gottes war, ausgegangen vom Vater und auf dem Weg zurück zum Vater.
Auch wir sind vom Vater ausgegangen, Gott hat uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war. Jeder Mensch ist von Gott geschaffen und geliebt. Kein Leben ist aus Zufall entstanden, sondern weil der allmächtige Gott es wollte. Um mit Gott heute verbunden zu sein, bedarf es Gottes Wort und das Gespräch mit Gott im Gebet.
Jesus Christus erlebte als Mensch Angst, Traurigkeit und Anfechtung, genau wie wir. Im Gebet suchte er die Verbindung zu Gott. Er hatte grenzenloses Vertrauen zu ihm.
Jesus begann das Evangelium zu lehren. Wir müssen das Evangelium heute zu den Menschen bringen. Jesus hat bewiesen, dass es selbst in sehr schwierigen Situationen möglich ist, gehorsam zu sein. – Heute will er, dass wir den Menschen um uns herum beweisen, dass es möglich ist, sich entsprechend dem Evangelium zu verhalten. Jesus machte in der Bergpredigt deutlich: Die Jünger und die Gemeinde sollten selbst ein Licht sein. „Diese Aufforderung des Herrn gilt auch heute“, unterstrich der Bischof.
Jesus lebte und lehrte die Liebe, er brach Tabus, wurde erniedrigt und lebte trotzdem den Willen Gottes in vollkommener Weise. So ist Jesus Christus noch heute Vorbild, Maßstab und Orientierung. Aus Liebe zum Geschöpf Gottes gab er sein Leben und hat den Weg zur Erlösung der Menschen und zum ewigen Heil geschaffen.
Auch heute sind wir Glaubenden dazu aufgefordert, unsere Lebensgestaltung bewusst auf die Wiederkunft Christi hin auszurichten. Die Erwartung, dass sich die Verheißungen des Herrn erfüllen, steht heute ebenso im Zentrum des neuapostolischen Glaubens wie die Hoffnung, persönlich die Wiederkunft Christi und die Vereinigung mit ihm zu erleben.