Dass es durchaus möglich ist von Deutschland nach Madagaskar zu "radeln" zeigten die Kinder der Neuapostolischen Kirche des Apostelbereiches Karlsruhe auf eindrucksvolle Weise beim diesjährigen Kindertag in Reilingen.
Einmal im Jahr kommen sie alle zusammen, die Kinder des Bereiches von Apostel Michael Ehrich. So konnten auch in diesem Jahr ca. 730 Kinder am 28.06.2003 in der Mannherz Halle in Reilingen diesen Tag erleben. Zur besonderen Freude der Kinder hatte Bezirksapostel Klaus Saur ebenfalls sein Kommen zugesagt. Als Grundstein für den Kindergottesdienst las der Bezirksapostel aus der Bibel, Psalm 23 aus dem 6. Vers vor. Hier heißt es unter anderem: "...und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar". Das gemeinsam gesungene Eingangslied "Das Gotteshaus ist uns're Lust" stellte einen schönen Bezug zu diesem Wort dar. Viele der anwesenden Kinder fanden sich im Kinderchor ein um den Gottesdienst zu umrahmen.
Um den Gottesdienst für die Kinder interessant zu gestalten stellte der Bezirksapostel so manche Frage, so z.B.: "Warum fühlen wir uns wohl im Gotteshaus ?" Die Antworten der Kinder mag wohl so mancher Zuhörer mit Erstaunen vernommen haben: "Man hört dort das Wort Gottes", "Die Sünden werden vergeben", "Man erhält neue Kraft" so einige Antworten der Kinder.
Apostel Michael Ehrich berichtete den Kindern über die Gottesdienste in Madagaskar, die aufgrund der herrschenden Armut oftmals nicht in Kirchen stattfinden, sondern einfach im Freien unter einem Baum. Auf recht humorvolle Weise erzählte der Apostel von Gottesdienstbesuchern die dort uneingeladen während des Gottesdienstes erscheinen. Von Hühnern war hier die Rede, was die Zuhörerschaft belustigt zur Kenntnis nahm.
Nach dem Gottesdienst ging es zum "Essen fassen". In fröhlicher Runde ließ man sich Würstchen und Brötchen gut schmecken. Nach dem langen Stillsitzen vom Vormittag war der Tatendrang der Kinder am Nachmittag groß. Die Organisatoren hatten sich jedoch gut darauf vorbereitet und so wurde rings um die Halle so manche Spiel- und Sportattraktion geboten. So gab es eine Kletterwand an der sich ganz Mutige versuchen konnten. Gut angegurtet und gesichert ging es hinauf in schwindelerregende Höhe. Auf dem Sportplatz wurde eifrig Fußball gespielt, Füße verstaucht und Tore geschossen. Auch eine Spielstation unter dem Motto "Pfadfinderlauf" fand großen Zuspruch. Hier konnten die Kinder beim Korbballwerfen, Robben durch ein Tunnel, Bogenschießen, Holzschichten für ein Lagerfeuer und beim Angeln ihr Können unter Beweis stellen. Ein wenig unheimlich mag es dem einen oder anderen auf der "Straße der Sinne" zumute gewesen sein. Hier mussten sich die Kinder wortwörtlich auf ihre Sinne verlassen und sich z.B. durch Fühlen bzw. Tasten zurechtfinden.
Den absoluten Höhepunkt des Nachmittags bildeten ca. 80 Hometrainer die nebeneinander in einer der Hallen aufgebaut worden waren. Diese waren allesamt mit Kilometerzähler ausgestattet. Somit war es jederzeit möglich einen aktuellen Stand aller "gefahrenen Kilometer" zu erhalten. Es wurde getreten, gestrampelt was das Zeug hielt und manch einer kam dabei mächtig ins Schwitzen. Die Kinder und ihre Begleiter taten dies jedoch aus gutem Grund. Jeder erradelte Kilometer wird von der neuapostolischen Kirche in bare Münze umgewandelt. Der Erlös wird für humanitäre Zwecke dem Land Madagaskar zugeführt, in dem große Armut herrscht. Auf einer überdimensionalen Leinwand war anhand einer Landkarte der Weg von Deutschland nach Madagaskar dargestellt und somit konnten die "Radler" jederzeit verfolgen wie viele Kilometer bereits zurückgelegt worden waren.
Am Ende des Tages war das geschafft was wohl keiner zuvor so recht geglaubt hätte: Mit gemeinsamen Kräften hatten es die Kinder fertiggebracht stolze 9.600 Kilometer zurückzulegen, welche der gesamten Wegstrecke von Deutschland nach Madagaskar entsprechen. Diese 9.600 Kilometer werden in 9.600 Euro umgewandelt. Apostel Michael Ehrich informierte über den Verwendungszweck des Geldes mit dem Hinweis auf die dringend benötigten drei "B". Diese stehen für Brunnen, Brot und Brücken. Damit wird klar, dass Brunnen gebaut werden um die Wasserversorgung zu gewährleisten, Brücken entstehen um Zufahrtsmöglichkeiten zu schaffen und Nahrung soll angebaut und verarbeitet werden. Wie die Spende im einzelnen Verwendung findet - darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet.