"Danke für viele Vorbilder unter euch Senioren!" , so begann Bischof Jörg Vester seinen ersten Gottesdienst für Senioren der Kirchenbezirke Mannheim und Weinheim am Sonntag, dem 01. Juni 2014 in der Kirche Mannheim-Moselstraße. Der Bischof dankte den mehr als 300 Senioren für ihren starken Glauben, der sich in vielen Jahren auch unter Bedrängnissen regelmäßig bewährt habe und der deshalb auch ihm, dem Bischof selbst, als Vorbild diene.
Grundlage des Gottesdienstes war das Textwort:
Der zweite Brief des Paulus an die Thessalonicher 1,4-5
Darum rühmen wir uns euer unter den Gemeinden Gottes wegen eurer Geduld und eures Glaubens in allen Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet, ein Anzeichen dafür, dass Gott recht richten wird und ihr gewürdigt werdet des Reiches Gottes, für das ihr auch leidet.
Als Bezugspunkt aus dem Alten Testament wählte der Bischof während seiner Predigt den Kundschafter Kaleb, der unter Mose das gelobte Land Kanaan zusammen mit elf weiteren erkundet hatte. Alle zwölf hatten wahrgenommen und geschildert, dass dieses Land nicht nur ein reiches Land war, in dem Milch und Honig flossen, sondern sie hatten auch gesehen, dass das Land besonders gut gegen Eindringlinge gesichert war. Zwar erschien ein dortiger Sieg objektiv als unmöglich, das ging auch Josua und Kaleb nicht anders, aber der Glaube an die Macht Gottes war in ihrem Falle stärker als ihre Skepsis.
Bezirksevangelist Metzger sprach in seinem Predigtbeitrag diesbezüglich von Angstmachern und Mutmachern. Kaleb agierte folglich als Mutmacher, der sich vollkommen auf die Hilfe Gottes verließ und darum sicher war, dass dieser die Verheißung erfüllen würde. Die anderen zehn Kundschafter waren in diesem Sinne Angstmacher, die alle anderen verzagt machten und nicht an einen Sieg Gottes glauben konnten.
Der Leiter des Kirchenbezirks Mannheim und Weinheim, Siegfried Gabler, sprach in seinem Predigtbeitrag davon, dass Gott jederzeit für uns da sei. Oft müsse man im Alltag viel Zeit im Wartezimmer eines Arztes verbringen, und der Arzt selbst nehme sich nur wenige Minuten Zeit. Wenn wir uns jedoch an Gott wenden, können wir dies jederzeit tun. Gott begrenze seine Sprechzeiten nicht.
Im Buch Josua, das der Bischof zitierte, tritt Kaleb als alter Mann in Erscheinung, der erzählt, wie er 45 Jahre nach seiner Tätigkeit als Kundschafter immer noch die gleichen körperlichen Kräfte hat wie als damals Vierzigjähriger. "Wie meine Kraft damals war, so ist sie noch jetzt." (Josua 14,11) Und das, obwohl er mit 85 Jahren nun ein alter Mann geworden ist. Das war der Hilfe und dem Versprechen Gottes zu verdanken, der ihm genau diese Zusage gemacht hatte. In der Gewissheit, dass Gott alle seine Verheißungen erfüllt hat und erfüllen wird, können auch wir heute fest stehen und sicher sein.