Jesu Heilung des Kranken am Teich Bethesda stand im Mittelpunkt der Predigt mit dem Bibelwort aus Johannes 5 Vers 5-6: „Es war aber dort ein Mann, der lag schon 38 Jahre krank. Als Jesus den liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?“
Gläubige aus den Gemeinden Mannheim-Rheinau und Schwetzingen versammelten sich am Mittwochabend, 15.11.2017, in der Kirche in Rheinau zum Abendgottesdienst mit Bischof Jörg Vester.
In Bezug auf das vorgelesene Wort beleuchtete der Bischof die Situation des gelähmten Mannes, der 38 Jahre lang am Teich Bethesda lag.
38 Jahre – dieser Zeitrahmen ging zur damaligen Zeit über die Lebenserwartung hinaus. Jesus wurde auf den Mann aufmerksam und fragte ihn: „Willst du gesund werden?“ Auf dessen bejahende Antwort habe Jesus nicht einfach gesagt, dass er nun gesund sei, sondern er verlangte etwas von ihm: „Steh auf!“ Zugleich empfing er Heilung. Völlig unspektakulär war diese Heilung, die auf den wenigen Worten des Sohnes Gottes beruhte. Gott bietet allen Menschen das Heil an, er schließt keinen aus. Aber er fragt: Willst du gesund werden? Dies zeigt, dass Gott den Willen des Menschen respektiert, er wendet sich jedem zu, aber er zwingt niemanden. Wer nicht will, erfährt kein Heil.
Wer heute von seiner „Lähmung“ im Geistigen geheilt werden möchte, der müsse auch einen Teil dazu beitragen. Gott helfe - aber es bedarf auch eines jeden Beitrag zur Heilung. Um diese Heilung zu erlangen, muss man an Gottes Wort glauben und danach handeln. Der Bischof verglich dieses Gelähmt-Sein mit Situationen, die auch heutzutage zu finden sind. Manches Mal lähmen einen Gedanken. Man denkt, der andere sei schuld, die Predigt sei zu schwach, manches sollte in der Gemeinde anders sein, dann würde man wieder mitmachen. „Einbringen in die Gemeinde gibt wieder Schubkraft, und Vergebungsbereitschaft ist ein Mittel zur Heilung“, führte der Bischof aus.
Gott kann uns von allen geistlichen Leiden heilen – vorausgesetzt, man will sich erretten lassen und ist entschlossen, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen.