Karfreitag wird in den Gemeinden der Neuapostolischen Kirche zum Gedenken an die Kreuzigung und den Opfertod Jesu Christi mit einem Gottesdienst begangen
Die Gläubigen aus den Bergstraßen- und Odenwaldgemeinden im Kirchenbezirk Mannheim/Weinheim erlebten diesen christlichen Feiertag gemeinsam mit Apostel Herbert Bansbach in der Kirche in Hemsbach. Predigtgrundlage war das Bibelwort aus Johannes 19, 30: „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und neigte das Haupt und verschied.“
Alle neuapostolischen Gottesdienste anlässlich der wichtigsten christlichen Feiertage enthalten als zusätzliches Element der Liturgie eine Bibellesung. So auch an diesem Karfreitag. Mit den Versen 13‑25 aus Kapitel 23 des Lukasevangeliums wurde den Anwesenden gleich zu Beginn des Gottesdienstes das Leiden und Sterben Jesu Christi nahegebracht.
„Es ist vollbracht“, diese Aussage Jesu stellte Apostel Bansbach in den Mittelpunkt des Gottesdienstes. Er erläuterte, wie viele Bedeutungsebenen in dieser Aussage verborgen sind. „Es ist vollbracht“ bedeutet, dass Gottes Plan vollkommen ist. „Es ist vollbracht“ heißt auch, die Arbeit ist getan. „Und da neigte er (Jesus) das Haupt und verschied.“ Dieses Neigen des Hauptes erläuterte der Apostel als ein Zeichen der Demut und des Dankes Gott gegenüber. Jesus präsentierte sich nicht als Held, sondern verdeutlichte ganz klar: Du, Gott, hast mit geholfen, und nun ist meine Arbeit getan. „Es ist vollbracht“ beinhaltet auch, dass am Anfang die Geburt eines kleinen hilflosen Wesens stand, welches sich vertrauensvoll seinen irdischen Eltern anvertraute. Jesus war nicht nur Gottes Sohn, sondern auch Mensch. Er hat Schmerzen, Hohn und Spott wahrgenommen. Jesus war kein Überflieger, er musste durch alle Befindlichkeiten gehen, die auch wir heute erleben. Dabei ist er bis zum letzten Moment ohne Sünde geblieben. Somit hat er das ganze Gesetz erfüllt. Er wusste, das ist der Wille meines Vaters und ist deshalb im Gehorsam geblieben. Aus Liebe zu Gott hat er auch die schwersten Momente bis zum Ende ertragen, um für dich und mich das Heil zu erschaffen.
Jesus hatte sogar Kraft genug, um in den letzten Augenblicken am Kreuz drei Zeichen zu setzen, welche das ganze Evangelium definieren:
Er nahm sich seiner Mutter an, indem er sie seinem Lieblingsjünger Johannes anvertraute: das Zeichen der Nächstenliebe.
Jesus sprach: „Vater vergib Ihnen“: das Zeichen der Vergebung.
Und dem reuigen Schächer gab er die Zusage: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein“. Das Zeichen für ewiges Heil
Jesus blieb Diener bis zum letzten Atemzug. Ihm, der aus Liebe zu den Menschen den Auftrag Gottes erfüllt und sein sündloses Leben zum Heil und zur Erlösung der Menschheit hingegeben hat, nachzueifern, war die Botschaft an die Gemeinde. Ihn als Vorbild in der Treue zum Herrn, im Dienst am Nächsten und im Dienen für Gott und sein Werk vor Augen zu haben, befähigt dazu, dem Bösen widerstehen zu können. Bereitschaft zur Versöhnung an den Tag zu legen und immer wieder neu im Glaubensgehorsam Gott gegenüber zu stehen, gibt auch heute dem, der glaubt, die notwendige Kraft, um über das Böse zu siegen.
Zu weiteren Predigtbeiträgen wurden Bezirksevangelist Angermann und Bezirksältester Steiger gerufen.
Nach dem sakramentalen Teil des Gottesdienstes erfolgte noch die Ruhesetzung eines langjährigen Diakons aus der Gemeinde Weinheim. Der Apostel dankte ihm herzlich für seinen Einsatz und die Verlässlichkeit während der 37 Jahre langen Amtstätigkeit.
Fotograf: B.Iloff