Am Sonntag, 31. Januar 2021 feierte Bischof Vester den Gottesdienst mit der Gemeinde Hockenheim.
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Bischof auf das vorher erklungene Lied „Kennst du den Freund?“ ein, in dem es unter anderem heißt: „schenk ́ ihm dein Herz“. Dazu sagte er: „Es ist einfach zu sagen: Jesus Christus habe ich lieb. Er hat sein Leben für uns gegeben, ihm schenke ich mein Herz! Gott Vater habe ich lieb. Ich erlebe, wie er in mein Leben eingreift, wie er mir hilft und mich bewahrt; ihm schenke ich mein Herz.“ Zu uns hat er auch nie gesagt: „Satan, tritt hinter mich“, „du ungläubiges Geschlecht“, „wie oft muss ich euch noch dieses und jenes sagen“ oder „willst du auch noch weggehen?“ Der Bischof fuhr fort: „Schenken wir unser Herz auch seinem Bodenpersonal; nämlich denen, die der Herr in seinen Dienst gerufen hat. Schenken wir es auch den Mit-Christen – trotz unterschiedlicher Lebensentwürfe und unterschiedlicher Ansichten. Haben wir letztendlich ein offenes Herz gegenüber allen Menschen, denn Jesus ist für alle Menschen auf die Erde gekommen und hat für alle Menschen sein Leben gelassen.“
Danach ging der Bischof in seiner Predigt auf das Bibelwort ein, das dem Gottesdienst zugrunde lag: Matthäus 17,15-16. Es handelt von der Heilung eines mondsüchtigen Knaben; er hatte epileptische Anfälle. Diese Begebenheit ist auch in zwei anderen Evangelien enthalten, nämlich in Markus 9,14-29 und in Lukas 9,38-42. In der Summe dieser drei Schilderungen fällt auf:
In der Begebenheit verweist Jesus damit auf seine Messianität, seine Gottessohnschaft; er handelte in Vollmacht. Diese Begebenheit zeigt daneben die barmherzige Zuwendung Gottes den Menschen gegenüber:
Durch Jesus Christus haben wir heute bereits Zugang zum Volk Gottes und künftig auch Zugang zu seinem Reich. Der Glaube an Jesus Christus bringt uns ewiges Heil. Lebendiger Glaube bedeutet,
„Fragen wir uns:“ – fuhr der Bischof fort: „Welcher Geist beherrscht uns? Haben wir uns selbst im Griff? Werden an uns die Früchte des Heiligen Geistes sichtbar? Sind wir vor lauter Egoismus blind für die Not des Anderen, taub für die Hilferufe des Nächsten und stumm für die Anteilnahme dem Nächsten gegenüber? Der Herr möchte uns davon heilen.“ Mitunter frage man sich – so der Bischof am Ende der Predigt -, ob die Apostel in Vollmacht nicht noch mehr dieses und jenes tun sollten. „Wo ist deren Macht, deren Kraft?“ Hierzu gab er die Antwort: „Es gibt Situationen, wo der Herr eingreift. Wir stehen nicht am Werk der Apostel, sondern am Werk des Herrn; er hat die Dinge in seinen Händen. Es gilt für uns, für die Kirche Jesu Christi zu beten ... und auch einmal auf das ein und andere zu verzichten (zu fasten) und das Wesentliche zu tun.“ Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde noch ein Priester im Auftrag des Bezirksapostels und Apostels als stellvertretender Vorsteher für die Gemeinde Hockenheim ernannt.