Über hohen Besuch freuten sich die über 400 zum Gottesdienst versammelten Gläubigen am 04.01.2015 in der neuapostolischen Kirche Mannheim-Moselstraße. Bischof Jörg Vester, der stellvertretende Leiter des Kirchenbezirks Karlsruhe, führte den Gottesdienst durch.
Das Lied des Chores „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“ nahm der Bischof zum Anlass, das Wort „harren“ näher zu beleuchten. „Harren“ sei durch Aktivität gekennzeichnet. Darauf nahm im Verlauf des Gottesdienstes auch Bezirksältester Siegfried Gabler, der Leiter des Kirchenbezirks Mannheim/ Weinheim Bezug, als er zur weiteren Wortverkündigung gerufen wurde: Liebe sei immer beschäftigt, denn wer liebe, wolle etwas für den Anderen tun. Zentral waren die Ausführungen zum Bibelwort des Gottesdienstes: „Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“ (1. Johannes 4,21) Die Liebe zu Gott und zu Jesus Christus zeige sich anhand mannigfaltiger Auswirkungen. Es sei unumgänglich, Gottesdienste zu besuchen und dort das vom Heiligen Geist gewirkte Wort zu hören. Dazu gehöre die Vor- und Nachbereitung der Gottesdienste. Die Impulse aus dem Gottesdienst umzusetzen, vermehrt nach Gottes Willen zu fragen, seien wichtige Aspekte der Liebe zu Gott. Im Zusammenhang mit der Liebe zum Nächsten wies der Bischof darauf hin, dass es manchmal leichter falle, jemandem in Not zu helfen, den man nicht kenne, z.B. zeige sich das an den großen gespendeten Geldsummen bei Naturkatastrophen o.Ä.. Je näher die Not rücke, desto eher versuche man, die Not des Nächsten zu ignorieren. Die Not des Nächsten solle aber niemanden je kalt lassen. Diesen Gedanken bekräftigte auch Evangelist Bischoff, Stellvertretender Leiter der Gemeinde Viernheim in seinem Predigtbeitrag. Manchmal sei der Nächste in der Gemeinde als Person nicht sympathisch oder das Führen von Gesprächen sei schwierig, dann bleibe es eine kontinuierliche Aufgabe, stetig auf den Nächsten zuzugehen, sich der Not des „Bruders“ anzunehmen. Bischof Vester gab in diesem Zusammenhang eine Hilfestellung, wie Wachstum in der Liebe zum Nächsten zu erreichen sei: indem man sich Zeit füreinander nehme, auch fürs Zuhören, und indem man bereit sei, einmal die Last des Anderen mit zu tragen. Schließlich könne die Liebe zu Gott niemals größer sein als die Liebe zum Nächsten. Als weiteres Signal für Wachstum in der Liebe nannte der Bischof die Beschäftigung mit der Wiederkunft Jesu. Das bewusste Warten auf die ewige Gemeinschaft mit Gott und dem Nächsten sei nichts, was nebenbei passiere. Die Vorfreude auf diesen Moment lasse sich mit dem Warten auf einen Urlaub vergleichen. Man wolle wissen, wie es an einem Ort, an dem man noch nie war, aussehe, man beschäftige sich im Vorfeld mit Land, Leuten und Kultur, lese Bücher, Reiseführer und informiere sich im Internet. Ähnlich solle es auch sein, wenn man sich mit dem Erreichen des Glaubenszieles beschäftige. Im Anschluss an den Gottesdienst hatte jeder der Gläubigen die Möglichkeit, sich persönlich vom Bischof zu verabschieden.