In der Gemeinde Viernheim erlebten zahlreiche Gläubige des Kirchenbezirkes Mannheim/Weinheim den Ostergottesdienst mit Bischof Jörg Vester.
Grundlage des Gottesdienstes bildete das Wort aus Apostelgeschichte, Kapitel 4, Vers 33
„Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung Jesu und es war große Gnade bei Ihnen allen.“
Nach musikalischen Vorträgen und einer Bibellesung aus dem 1. Korintherbrief, Kapitel 15, Verse 3-8 und 20-28 erläuterte der Bischof bezugnehmend auf das Textwort und die Lesung, dass die Apostel zunächst nur wussten, dass das Grab leer war. Sie haben nicht sofort begriffen, was das bedeutet. Für die Auferstehung selbst gab es keine menschlichen Zeugen. Rein menschlich betrachtet war die Kreuzigung und der damit verbundene Tod Jesu eine Niederlage. Die Gegner Jesu hatten scheinbar erreicht was sie wollten, nämlich Jesus aus dem Weg zu schaffen. Erst als den Aposteln bewusst wurde, dass das leere Grab bedeutet, dass Jesus auferstanden ist, so wie er es vorausgesagt hatte, erkannten sie darin den Sieg und konnten mit großer Kraft Zeugnis davon geben. Der Bischof sagte, dass es uns manchmal genauso ergeht. Man erlebt etwas, was einem nicht gefällt und stuft es als Niederlage ein. Aber oft ist es so, dass man mit etwas Abstand im Zurückschauen erkennt, dass es gut so war. Mit dem Erkennen, dass Jesus auferstanden ist, hat man Vieles was zuvor geschehen war, anders, klar gesehen. Unmissverständlich wies der Bischof darauf hin, dass Christ sein mehr bedeutet als getauft zu sein. Es gilt an den Sohn Gottes zu glauben, an seine Auferstehung und an seine Wiederkunft. Und das Warten auf die Wiederkunft muss Auswirkung haben auf die Nächstenliebe. Der Sohn Gottes hat dazu ein eindeutiges Zeichen in der Fußwaschung gegeben und er erwartet diese Haltung auch von uns. Getreu den Worten: „Der Größte unter euch, soll euer aller Diener sein.“ sollen diejenigen, die die Möglichkeit dazu haben, die stark sind, den Schwachen helfen. Schwachheit hat viele Ausprägungen: Unfriede, Not, Unsicherheit – Jesus hat immer geholfen; er hat Frieden geschenkt, Sünden vergeben, sich der Schwachen angenommen. Auch wir sollen dem Nächsten vergeben, ihm nicht mit Vorwürfen begegnen, wenn Fehler gemacht wurden, sondern für den Nächsten beten und ihm eine neue Chance geben. Vor der Feier des heiligen Abendmahls spendete der Bischof an einem Säugling das Sakrament Heilige Taufe . Dazu widmete er dem Täufling das Wort „Ich hab dich je und je geliebt. Ich hab dich zu mir gezogen aus lauter Liebe.“ Ein besonderes Wort, dessen tiefe Bedeutung wir vielleicht auch noch gar nicht recht begreifen können.
Fotos: H.Günter/H.Hofmann