In den einzelnen neuapostolischen Gemeinden des Kirchenbezirkes Mannheim/Weinheim, aber auch in der regionalen Tageszeitung "Mannheimer Morgen" wurden insbesondere Senioren auf eine wichtige Informationsveranstaltung hingewiesen: Die Polizei warnt vor Trickdieben.
Etwa 85 Teilnehmer waren der Einladung zu dem Vortrag gefolgt, den der Polizeioberkommissar Kunkel, Sachbearbeiter Vorbeugung, im Gemeindesaal der Neuapostolischen Kirche Mannheim – Moselstraße hielt. Als Initiator dieser Zusammenkunft eröffnete der Vorsteher der Gemeinde Mannheim-Sandhofen, Evangelist Fritz Maurer, das Beisammensein, bei dem es insbesondere um Sicherheit der Älteren vor Trickbetrügern gehen sollte.
In anschaulicher Weise schilderte der Polizeivertreter die Methoden, mit denen Kriminelle versuchen, vor allem von älteren Menschen Geld zu erschleichen oder zu stehlen. Die bekanntesten Vorgehensweisen sind dabei
· der Enkel-Trick (ein Anrufe gibt sich als Enkel aus und schildert seine Notlage, um Geld von den angeblichen Großeltern zu ergaunern)
· der Schockanruf (wiederum als Enkel Getarnte schildern drohende Gefängnisaufenthalte, wenn nicht umgehend ein bestimmter Betrag als Kaution eingezahlt wird).
Für Versuche, die Wohnung zu betreten, um zu stehlen, werden folgende Tricks verwendet:
· eine oder zwei Personen geben sich an der Tür als Polizist oder Beauftragter eines Versorgungsbetriebes (Wasser, Gas, Strom) aus und müssen unbedingt in die Wohnung
· für Flüchtlinge werde Wohnraum gesucht und deswegen (insbesondere bei größeren Mietshäusern) müsse eine Wohnung als Modell inspiziert werden
· Jemand befinde sich in plötzlicher Not und benötige dringend (als Eltern oder als Schwangere oder als schwer Erkrankter) Hilfe
· Angeblich sollen große Gewinne überreichet werden, doch müsse zB für den Notar zunächst eine Gebühr in bar entrichtet werden.
Sehr anschaulich erwies sich ein Original-Telefon-Mitschnitt, bei dem sich ein Täter als "Enkel" vorstellte und durch das Gespräch seiner angeblichen Großmutter 30.000 Euro entlocken konnte.
Einige Präventiv-Maßnahmen lassen sich ganz leicht ergreifen:
Die Polizei bittet bei betrügerischem Vorgehen den Kontakt sofort abzubrechen und unmittelbar darauf bei ihr eine Anzeige zu erstatten. So nur kann der "Freund und Helfer" schnellstmöglich Maßnahmen ergreifen, um gegen Kriminelle vorzugehen.
Ganoven sind Meister der Verstellung und lügen ungemein und können bei ihrem Gegenüber schnell Mitleid oder auch Angst erzeugen, um sich auf schlimmste Art zu bereichern. Sie tun das besonders erfolgreich bei älteren Menschen. Und darin liegt eine Gefahr: Der gläubige Christ vertraut dem anderen, weil er ihm Wahrhaftigkeit unterstellt. Er hat ein empfängliches Herz für Nöte anderer. Diese Barmherzigkeit wird von dem Verbrecher skrupellos ausgenutzt. Herr Kunkel sprach in dem Zusammenhang von einem "Bauchgefühl", das sich häufig in derartig misslichen Situationen meldet und das davor bewahren soll, in die Falle zu gehen. Auch in solcher Lage ist es wichtig, auf die Anregungen des Geistes zu achten. Die anschließenden Äußerungen der Teilnehmer ließen erkennen, dass bereits entsprechende Erfahrungen gemacht worden sind.
Das Thema ließ die Hörer bis zum Schluss voll konzentriert bleiben. Gerade gegen Ende der fast zweieinhalbstündigen Versammlung wurden von den Zuhörern lebendig persönliche Erlebnisse geschildert. Bezirksevangelist i.R. Held brachte schließlich Herrn Funk den Dank aller Anwesenden entgegen.
Anschließend war noch Gelegenheit zu Einzelgesprächen; auch auf die Laugenbrezeln und Getränke wurde noch gern zurückgegriffen.
Bilder: B. Iloff