Im Mittelpunkt des Abendgottesdienstes, der am 11. Mai 2016 in der neuapostolischen Kirchengemeinde Mannheim-Moselstraße stattfand, stand die besondere Wirksamkeit des Heiligen Geistes.
In seiner Predigt nannte Apostel Bansbach Gott Vater, den Schöpfer, Jesus Christus, den Erlöser und den Heiligen Geist, den Neuschöpfer. Dem Heiligen Geist wohne eine außergewöhnliche Kraft inne, die, lasse man diesen Geist wirken, vollumfassend zum Tragen komme. Denn seine Kraft habe verändernden Charakter, sie sei belebend und stärkend, sie könne neue Erkenntnisse schaffen und habe somit mächtige Wirkung.
Anhand dieser Auswirkungen könne sich jeder selbst befragen, ob er den Heiligen Geist in der Vergangenheit eher gedämpft habe oder ob bereits etwas Neues entstanden sei. Der Heilige Geist lasse den Einzelnen wachsen – auf das Haupt Jesus Christus hin.
Bei den ersten Aposteln bewirkte der Heilige Geist ein von Grund auf verändertes Auftreten, erläuterte Apostel Bansbach fortführend. Aus den ängstlichen Aposteln der urchristlichen Zeit, die sich nach Jesu Kreuzigung und Tod aus Furcht vor Verfolgung durch die Juden versteckten und einschlossen, wurden solche, die aus der Kraft des Heiligen Geistes Bekennermut an den Tag legten.
Bezirksevangelist Steiger, einer der stellvertretenden Leiter des neuapostolischen Kirchenbezirks Mannheim/Weinheim, führte diesbezüglich in seinem Predigtbeitrag aus, dass der Heilige Geist die Kraft habe, die Sehensweise zu verändern. Obwohl sich die Faktenlage nicht verschoben hatte, war doch der Blick der Apostel der christlichen Urkirche ein neuer geworden. Diese Kraft könnte sich auch jeder heute in seiner Gemeinde zu eigen machen, denn: „Egal in welcher Situation man sich derzeit befindet, der Herr wird’s wohlmachen!“, verkündete der Bezirksevangelist.
Die Tatsache, dass im weiteren Verlauf sechs Erwachsenen und drei Kindern der Heilige Geist gespendet wurde (Heilige Versiegelung) , verlieh dem Gottesdienst eine außergewöhnliche Atmosphäre, in der bereits die Erwartung auf das besondere Geschehen an Pfingsten, das am Sonntag, den 15.05.2016 gefeiert wird, wahrzunehmen war.
Das Bibelwort, das der Apostel seiner Predigt zugrundelegte, ist zu lesen in Psalm 27, 4: Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn und seinen Tempel zu betrachten.
In diesem Bibelwort zeigte sich, dass dem Heiligen Geist eine permanente Aufgabe innewohnte: nämlich immer wieder an die Schnittstelle zwischen dem Irdischen und dem Heiligen, dem Altar Gottes, in der gottesdienstlichen Gemeinschaft zusammenzukommen.
Fünf Funktionen nannte Apostel Bansbach, die dem Altar des Herrn dabei zukommen. Diese galten bereits zur Zeit Davids, von dem dieser Psalm stammte, aber sie gelten auch für uns Christen heute.
1. Gott danken
· Dank und Lobpreis Gottes in den Mittelpunkt stellen ⇒ besondere Vorbereitung auf den Pfingstsonntag
2. Bitte um den Schutz Gottes im Falle von Gefahrenandrohung
· Bei allen irdischen Sorgen und Ängsten ⇒ Vertrauen auf Gott
· Auch die geistlichen Sorgen, z.B. um das Meiden der Sünde, sollten nicht durch das Irdische verschüttet werden
· Hilfe und Kraft zum Überwinden aus dem Heiligen Abendmahl
3. Studieren des Willens Gottes
· zu neuen Erkenntnissen gelangen
· um einen faszinierenden so noch nie gehörten Impuls bitten
4. Um Gnade bitten
· Über widerfahrenes Unrecht nicht mehr ständig reden
· Keine Selbstgerechtigkeit oder Selbstjustiz üben, sondern um Gnade für sich selbst und den Nächsten bitten
5. Gemeinsam Feste feiern
· Eigene Vorstellungen zurückstellen
· Die gemeinsame Identität stärken
· Geschwisterliche Gemeinschaft feiern unter dem Gedanken „Der Herr ist König“
Zwei Diakone erhielten einen neuen Amtsauftrag als Priester – einer für die Gemeinde Mannheim-Vogelstang, der zweite für die Gemeinde Mannheim-Moselstraße.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von einem gemischten Chor aus den eingeladenen Gemeinden Hockenheim, Moselstraße, Rheinau und Vogelstang umrahmt.
Fotos: H. Mauer