So fanden drei Mannheimer Geschwister endlich den Weg in ihre Partnergemeinde Mühlhausen/Thüringen.
Das hat zwar zweieinhalb Jahre gedauert, aber dank Internet und Telefon war schon ein herzlicher Kontakt entstanden, auch weil ein Mühlhäuser Priester im Ruhestand uns schon öfter besucht hatte, da in der Nähe zwei seiner Kinder wohnen. So fanden drei Mannheimer Geschwister endlich den Weg in ihre Partnergemeinde Mühlhausen/Thüringen.
Ein Treffen mit den Geschwistern war am Samstag 13 Uhr geplant. Wir haben uns schon Freitagmorgen auf den langen Weg gemacht. So hatten wir genügend Zeit, uns dieses schöne geschichtsträchtige Städtchen anzusehen. Zum Abschluss wollten wir noch zur Kirche gehen und diese Eingebung war ein freudiger Segen, denn dort konnten wir den Botschafter - Priester Torsten Pirschel treffen. Er hat noch Vorbereitungen getroffen und wollte sich gerade wieder auf den Heimweg machen. So konnten wir uns schon am Freitag herzlich begrüßen und bekamen eine erste kleine Besichtigung der Kirchenräume.
Am Samstag waren wir überwältigt von der herzlichen Begrüßung. Sogar der Vorsteher der Gemeinde Mühlhausen, Evangelist Ruben Werner, konnte sich mit seiner Familie trotz seiner großen und vielfältigen Aufgaben Zeit nehmen, uns herzlich willkommen zu heißen. Die Gemeinde Mühlhausen hat schließlich 400 Geschwister im Kirchenbuch stehen, verteilt auf ein großes Einzugsgebiet mit fast 40 Städten und Gemeinden in drei Landkreisen.
Nach einem gemeinsamen Lied „ Der Herr ist mein Licht“ und einem Gebet konnten wir uns an dem reichhaltigen Büffet, das die Geschwister liebevoll vorbereitet haben, stärken. Da gab es lauter Leckereien, natürlich auch die Thüringer Rostbratwürste, die im Außengelände gegrillt wurden; und die Botschafterin aus Mannheim konnte zum Kuchenbüffet ihr Traditiongebäck „Monnemer Schmatzer“ beisteuern.
Danach durften wir an einer kleinen, sehr interessanten Stadtführung teilnehmen. Das Wetter war zwar nass-kalt, aber das hielt uns nicht davon ab. Priester i. R. Klaus-Dieter Grosche, der die Stadtführung durchführte, hatte für einen anderen Anlass eine Mappe zusammengestellt zur Vorbereitung eines Entschlafenen-Gottesdienstes. Das passte jetzt auch für uns und war eine schöne Vorbereitung für den nächsten Tag. Die Mappe durften wir mitnehmen, so auch eine alte Ausgabe der Zeitschrift „Unsere Familie“, die vom Stammapostel Besuch in Mannheim im Jahr 1970 berichtet.
Abends war ein Nebenraum in der Mühlhäuser Thüringentherme reserviert. Dort ließen wir den Tag bei einem guten Essen und schönen Gesprächen mit den Geschwistern ausklingen.
Am Sonntag erlebten wir dann zusammen den Entschlafenen-Gottesdienst, gehalten vom Evangelisten Ruben Werner und unterstützt von einem kleinen Orchester und einem schönen Chor, in den sich zwei Mannheimer Geschwister mit einbrachten. Vor dem Gebet für die Entschlafenen spielte eine junge Schwester ein ergreifendes Solostück auf der Altblockflöte begleitet von Klavier und Violoncello „Näher mein Gott zu dir“.
Es war ein sehr bewegender Gottesdienst, dem ein Bibelwort Zugrunde lag aus dem Johannes-Evangelium: „Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen“ (Kapitel 16, Vers 22).
Nach dem Gottesdienst gab es noch von dem vom Vortag reichlich übriggebliebenen Büffet und es wurden intensive Gespräche geführt. So hatten wir dann auch eine große Traurigkeit, als es hieß Abschied zu nehmen. Es flossen sogar Tränen, aber wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen hier auf Erden - aber noch viel lieber bei der Wiederkunft Christi.