„So sieh nun zu, denn der Herr hat dich erwählt, dass du ein Haus baust als Heiligtum. Sei getrost und richte es aus!“ Dieses Bibelwort aus 1. Chronik 28,10 war die Grundlage des Konfirmationsgottesdienstes des neuapostolischen Kirchenbezirks Mannheim/Weinheim, der am 23. April 2017 in der Kirche Mannheim-Moselstraße stattfand. Neun Konfirmandinnen und Konfirmanden empfingen im Gottesdienst den Segen zu ihrer Konfirmation und wurden durch diesen Schritt zu erwachsenen neuapostolischen Christen, wie Bezirksältester Steiger, der Leiter des Kirchenbezirks, darlegte.
Nachdem der Chor zu Beginn das Lied „Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig“ gesungen hatte, führte der Bezirksälteste aus, wenn alle Gläubigen im Gottesdienst aufgefordert seien, die Schuhe auszuziehen, sei dies ein Bild dafür, alles, was von Gott trennen könnte, abzulegen. Erst dann könne man Gott und den eigenen Glauben unmittelbar und unbeeinträchtigt erleben.
Das der Predigt zugrundegelegte Bibelwort entstammt dem historischen Zusammenhang, in dem nicht David, sondern erst sein Sohn Salomo, den Tempel Gottes bauen sollte.
Dieses Wort sei darum als Aufforderung an die Gläubigen zu verstehen, ebenfalls ein „Haus als Heiligtum“ zu erbauen. In erster Linie sei damit das eigene Herz gemeint. Jeder einzelne Christ solle selbst ein Tempel sein.
Gleichzeitig sollten die Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie mit ihnen die gesamte Gemeinde im Blick behalten, dass sie sich mit ihrem persönlichen Tempel einreihen in das Gesamtwerk Gottes, das heilige Haus – jeder in der Gemeinde, in die Gott ihn gestellt habe.
Den Plan, das „Programm“, wie dieses Haus zu bauen sei, müsse sich niemand überlegen, denn der stamme direkt vom lieben Gott. „Passt nur auf, dass ihr den aktuellen Plan habt und dass ihr ihn richtig herum lest, und der Plan nicht etwa auf dem Kopf steht“, betonte der Bezirksälteste ausdrücklich. Sobald eigene Gedanken und Überlegungen die Triebfeder des Handelns würden, führe dies von Gott weg. Der Rat bzw. die Gebrauchsanleitung, die beim korrekten Bauen des Heiligtums helfe, sei, die Autorität Gottes zu achten und ihn in den Mittelpunkt des Lebens zu rücken, dann wirken die verschiedenen Gaben zur Ehre Gottes und offenbaren seine Herrlichkeit.
Der letzte Satz des Bibelwortes beinhaltete einerseits einen großen Trost: Alle Gedanken, die man sich vielleicht macht, warum man nicht geeignet sein könnte, am Bau des Hauses Gottes mitzuwirken, seien unnötig, sagte der Bezirksälteste, denn: „Der Herr ist mit dir!“ Gott selbst dient uns durch Wort, Sakramente und Gnade, er kennt den Einzelnen und leitet alle Wege. Andererseits kam auch die Aufforderung zum Ausdruck: „Richte es aus!“ Wer dieser Aufforderung mit einem heiligen Gebet nachkomme, sei mit göttlicher Kraft ausgestattet, um das Heilige nach außen zu tragen.
Durch zwei weitere Beiträge wurde die Predigt ergänzt. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes war bunt und vielfältig, denn nicht nur ein gemischter Chor aus den eingeladenen Gemeinden, sondern auch der Jugendchor und das Bezirksorchester kamen zum Einsatz.
Fotograf: H. Mauer